Letzte Aktualisierung: um 18:26 Uhr

Flottenplanung jetzt ohne Dreamliner

Tuifly gibt Pläne für Boeing 787 auf

Der deutsche Ferienflieger hat seine Flottenplanung überarbeitet. Zur Modernisierung setzt er zwar weiterhin auf Boeing 737 Max. Die Langstreckenpläne gibt Tuifly jedoch auf.

25 Exemplare des neuen Kurz- und Mittelstreckenflugzeuges wollte Tuifly bis 2023 eigentlich betreiben. Neben Boeing 737 Max 8 überlegte sich der deutsche Ferienflieger auch, vier größere 737 Max 10 einzuflotten. «Sie sind sehr interessant für nachfragestarke Strecken und überlastete Flughäfen», erklärte Chef Oliver Lackmann im März 2019.

Damit hätte Tuifly ihre Flotte bis in zwei Jahren zu großen Teilen erneuert. Doch es kam anders. Zuerst sorgte das Grounding der Boeing 737 Max für eine Planänderung. Dann kam die Corona-Krise und der Ferienflieger musste, wie fast alle in der Branche, den Rückwärtsgang einlegen und schrumpfen – von einst geplanten 39 auf nur noch 22 Jets.

Auch Boeing 737 Max 10 bleibt ein Thema

Für die Post-Corona-Zeit sieht sich Lackmann damit noch immer gut aufgestellt. «Das ist absolut die richtige Größe», sagte er am Donnerstag (29. Juli) im Gespräch mit Journalisten. Mit der D-AMAX befindet sich seit wenigen Tagen auch eine erste Boeing 737 Max 8 in der Flotte. «Wir sind voll von diesem Flugzeugmodell überzeugt. Auch die Leistungsdaten stimmen», sagt er.

Zu  der ersten kommen in der Wintersaison 2021/22 zwei weitere Boeing 737 Max hinzu. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht entscheiden. «Wir werden aber sicher den größten Teil unserer Flotte erneuern», so Lackmann. Aktuell betreibt Tuifly geleaste und eigene Boeing 737-800.

«Attraktive Chancen beim Leasing»

Welche Flugzeuge ausgeflottet werden, ist allerdings noch nicht bestimmt. Das hänge nicht nur von technischen Aspekten ab. «Aktuell ergeben sich auch sehr attraktive Chancen beim Leasing», sagt Lackmann. Derzeit rechne man das bei Tuifly durch.

Auch die Boeing 737 Max 10 sei weiterhin ein Thema. Die konkrete Flottenplanung hänge aber von der Entwicklung der Nachfrage ab. Und die sei weiterhin «volatil», so der Tuifly-Chef.

«Attraktive Chancen beim Leasing»

Aus der Planung gestrichen wurde dagegen ein anderes Projekt, das Tuifly vor Corona angepackt hatte. Eigentlich wollte die Airline im Winter 2020/21 mit zwei Dreamlinern von Deutschland aus Fernziele ansteuern. Später hätten es fünf Boeing 787 werden sollen.

Doch das ist inzwischen kein Thema mehr. «Boeing 787 wird es bei Tuifly auf absehbare Zeit keine geben», so Lackmann. Derzeit gebe es auf der Langstrecke zu wenig attraktive und ansteuerbare Ziele. Das Projekt mache im aktuellen Umfeld ganz einfach «keinen Sinn».