Skiplagging
Trumps Wahlkampfteam hält sich nicht an Regeln der Airlines
Das Wahlkampfteam von Donald Trumps Lobbygruppe Save America spart gerne bei Flugbuchungen - und nutzt dabei die umstrittene Praxis Skiplagging.
Donald Trump: Sein Team versucht, beim Fliegen zu sparen.
Donald Trump: Sein Team versucht, beim Fliegen zu sparen.
Drei Jahre darf ein Teenager aus den Vereinigten Staaten nicht mit American Airlines fliegen. Der Grund: Seine Eltern hatten ein Flugticket für den 17-Jährigen von Gainesville über Charlotte nach New York JFK gebucht – doch er wollte den letzten Teil der Reise nicht antreten, wie er am Check-in zugab. Damit verstieß er gegen die Beförderungsbedingungen – und die Folge war die Sperrung.
Ob es dem Team von Ex-Präsident Donald Trump bald auch so geht? Zumindest nutzen die Mitarbeitenden von Trumps Lobbygruppe «Save America» dieselbe Webseite, die auch die Eltern des von American Airlines gesperrten Jungen zur Buchung verwendet hatten.
Nicht illegal – aber gegen die Vertragsbedingungen
Das geht aus von der Organisation offengelegten Formularen zu ihren Ausgaben hervor. Dort ist unter anderem bei den Reisekosten eine Gebühr für Buchungen bei Skiplagged angegeben. Diese Webseite hat sich darauf spezialisiert, solche Umsteigeflüge herauszusuchen.
Illegal ist es nicht, bei Skiplagged oder auf eigene Faust einen Umsteigeflug zu buchen und früher auszusteigen. Doch es verstößt gegen die Beförderungsbedingungen fast aller Fluggesellschaften. Und diese Beförderungsbedingungen sind verbindlich, denn: Wer ein Ticket kauft, schließt einen Vertrag mit der Airline ab. Hält man sich nicht an die Regeln, drohen also Konsequenzen wie zusätzliche Kosten oder eine Sperrung.
Schwer nachweisbar
Denn einerseits gehen den Fluggesellschaften so potenzielle Einnahmen verloren. Andererseits erschwert die Praxis die Prognosemethoden, mit denen Airlines die Überbuchungsquoten für Flüge berechnen. Durch die Überbuchung – also das Verkaufen von zu vielen Tickets pro Flug – versuchen Fluglinien, die Auslastung zu optimieren, weil es auf vielen Flügen bestimmte Prozentsätze sogenannter «No Shows» gibt.
Dass trotz der Regeln viele Reisende Skiplagging betreiben, liegt einerseits daran, dass sich sie nicht bewusst sind, dass sie gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen. Andererseits ist es auch gar nicht so einfach, die Intention, früher auszusteigen, nachzuweisen. Bei Trumps Team könnten die Airlines aber künftig vielleicht ein Auge drauf haben.