Letzte Aktualisierung: um 8:36 Uhr

Notlandung in Graz

Triebwerk des Airbus A220 von Swiss zeigt «bisher unbekanntes Fehlerbild»

Um genau zu klären, was zur Notlandung in Graz führte, wird das Triebwerk des Airbus A220 von Swiss demontiert. Es wird in den USA untersucht.

Noch immer ist vieles rund um Flug LX1885 vom 23. Dezember unklar. Bisher wusste man lediglich, dass der Airbus A220-300 von Swiss auf dem Weg von Bukarest nach Zürich ein Triebwerksproblem hatte und es zu heftiger Rauchentwicklung kam. Die Folge war eine Notlandung in Graz.

Etwas mehr Klarheit gibt es inzwischen immerhin. Wie Swiss in einer internen Mitteilung erklärt, passierte der Vorfall auf Flugfläche 400. Bei normalem Luftdruck beziehungsweise unter Standardbedingungen entspricht das einer Flughöhe von 40.000 Fuß oder 12.192 Metern. Dort habe der Motor «plötzlich und unerwartet versagt».

Triebwerk wird vom Airbus A220 abgehängt

Die Untersuchung des Zwischenfalls mit dem A220 mit dem Kennzeichen HB-JCD läuft noch immer. Man wolle verstehen, wie es zum Ausfall des Triebwerks habe kommen können, so Swiss in der Mitteilung, die aeroTELEGRAPH vorliegt. «Erste Analysen deuten auf ein bisher unbekanntes Fehlerbild hin.» Sowohl Hersteller Pratt & Whitney als auch die Behörden hätten jedoch erklärt, dass kein «grundsätzliches, sicherheitsrelevantes Problem vorliegt».

Das betroffene Triebwerk wird derzeit in Graz vom Flugzeug abgehängt. Die Arbeiten laufen bereits seit einigen Tagen. Der Motor werde danach in die USA verschickt, so Swiss. Dort werde er «durch den Hersteller Pratt & Whitney gemeinsam mit den Untersuchungsbehörden sorgfältig untersucht».

Motoren des Airbus A220 machten wiederholt Probleme

Die PW1500G-Triebwerke der Airbus A220 machen schon eine ganze Weile und wiederholt Ärger. 2019 litt Swiss unter einer regelrechten Pannenserie. In einem Fall wurden sogar Teile der Triebwerksschaufel abgetrennt.

In der Folge berief die Fluggesellschaft ein Notfallkomitee ein und schickte alle A220 zur Inspektion. 2023 tauchte ein neues Problem mit Ölleckagen auf. Neue Inspektionen wurden erforderlich. Tatsächlich reicht die Historie der Probleme sogar zurück bis ins Jahr 2014.