Letzte Aktualisierung: um 16:02 Uhr

Treq

Québec soll eine eigene Regionalairline bekommen

Air Canada hat 30 regionale Routen gestrichen. In die Lücke will Treq springen. Die geplante neue Airline hat bereits konkrete Pläne für Netz und Flotte. Und eine spezielle Organisationsform.

Auch Air Canada wurde hart von der Corona-Krise getroffen. Neben dem Abbau von rund 20.000 Stellen, der Ausmusterung 80 älterer Flugzeuge und der Verkleinerung von Flugzeugbestellungen strich die Nationalairline auch den Flugplan zusammen. Dies sorgte in abgelegenen Kommunen Kanadas für Aufruhr, weil sie ohne Flugverbindungen dazustehen drohen.

Québec berief bereits im Sommer einen Krisenstab ein. Denn acht Flughäfen der Provinz sind von der Streichung der insgesamt 30 Regionalrouten betroffen. Die Regierung versuchte, Ersatz zu finden. Nicht nur bestehende Airlines hoffen auf Aufträge, sondern auch die neu gegründete Treq.

Schon sehr konkretes Streckennetz

Treq steht für Coopérative de transport régional du Québec. Die Genossenschaft hat nicht das Ziel, Gewinne zu schreiben, sie will die Städte in der Provinz, die flächenmäßig vier Mal größer als Deutschland ist, mit guten, erschwinglichen Flugverbindungen versorgen. Die Tickets auf den längsten Strecken – etwa Montréal – Sept-Îles – sollen für Hin- und Rückflug zwischen 318 und 425 kanadische Dollar oder umgerechnet 200 bis 270 Euro kosten.  Kürzere Flüge – etwa Montréal – Mont-Joli – will Treq schon für 199 Dollar anbieten.

Das Streckennetz ist bereits sehr konkret. Von Montréal aus plant Treq Charlevoix, Gatineau, Îles de la Madeleine, Mont Tremblant, Québec, Rouyn-Noranda, Saguenay, Sherbrooke, Troi-Rivières und Wabush und von Québec aus Baie-Comeaux, Gaspé, Mont-Joli, Saguenay und Sept-Îles zu bedienen. Kooperationen mit anderen Airlines sollen zudem Umsteigeverbindungen via Montréal und Québec Ziele in ganz Kanada, in den USA, in der Karibik und in Europa angeboten werden.

Flotte aus De Havilland Dash 8-400

Auch bei der Flotte hat sich Treq schon festgelegt. Hier setzt die Genossenschaft mit der De Havilland Dash 8-400 mit 78 Plätzen auf heimisches Schaffen. Der Start der Flüge ist für Mai oder Juni 2021 vorgesehen.