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Neuer Sitz für behinderte Kinder

Leichter, praktischer, bequemer: Ein neuer Sessel soll das Fliegen für Kinder mit einer Behinderung angenehmer machen.

Mit einem behinderten Kind zu reisen, ist mit einer ganzen Reihe an Hindernissen verbunden – besonders beim Fliegen. Die Sitze im Flugzeug sind nicht immer geeignet, wenn ein Kind unter einer körperlichen Behinderung leidet. «Ich darf meinen Sohn nicht auf den Schoß nehmen, weil er mit vier Jahren zu alt dafür ist. Ich darf ich auch keinen Kindersitz mitnehmen, aber im normalen Sitz gibt es gar keine Stabilisierung für Kopf oder Körper», beklagt sich die Mutter eines querschnittsgelähmten Kindes in einem Internetforum zum Thema. Sie wollte mit ihrem Sohn in den Urlaub fliegen und verzweifelte an Vorschriften und Verboten. Einige Fluggesellschaften erlauben den Eltern zwar, spezifisches Zubehör kostenlos mit an Bord zu nehmen, doch auch das ist zusätzlicher Aufwand.

Nun haben Ingenieure und Orthopäden einen neuen Sitz entwickelt, den die Fluggesellschaften ihren Gästen als Gratis-Service anbieten können: Den Travel Chair. Er soll Flugreisen für Familien mit behinderten Kindern massiv erleichtern. Der Sessel des britischen Unternehmens Meru ist speziell für Kinder zwischen drei und elf Jahren mit speziellen Bedürfnissen entwickelt worden. Für die Haltung während des Fluges soll der Sitz besser sein als der Vorgängersitz, der ebenfalls von Meru entwickelt worden war.

Leicht zu verstauen

«Man kann ihn schnell aufbauen, er ist von der Bedienung her intuitiv und hat bekannte Funktionen und er ist leicht zu verstauen, wenn er nicht gebraucht wird», bewirbt das Unternehmen die Innovation. Der Sitz ist aus widerstandsfähigen Materialien hergestellt, Fuß- und Kopfstütze können individuell angepasst werden. Außerdem lässt er sich zusammenfallten und ist mit sechs Kilo verhältnismäßig leicht. Ihm gegenüber sei die bisherige Version des Travelchaur geradezu «schwerfällig», heißt es bei Meru.

Offenbar führt MERU schon Gespräche mit mehreren Airlines. Der erste offizielle Kunde ist Virgin Atlantic, die auch die ältere Version bereits nutzt. Airlines sollen ihn als Gratis-Service für Familien anbieten, die mit behinderten Kindern auf Reisen sind. Noch ist er nicht von der europäischen Luftfahrtsicherheitsbehörde EASA zertifiziert, aber der Prozess ist schon im Gange. Die Bauer erwarten das O.K. noch im September dieses Jahres.