Zu hohe Kosten
Transavia in Frankreich mit hohem Verlust
Die niederländische Billigairline baut im München eine Basis auf. Gleichzeitig schreibt ihre französische Schwester tiefrote Zahlen. Der Mutterkonzern Air France-KLM ist beunruhigt.
Boeing 737 von Transavia: Die Airline fliegt Verluste ein.
Boeing 737 von Transavia: Die Airline fliegt Verluste ein.
Die Schwester baut kräftig aus. Transavia Airlines eröffnet Ende März in München eine neue Basis. Insgesamt 18 neue Destinationen in Italien, Portugal, Spanien, Dänemark, Kroatien, Marokko, Belgien und den Niederlanden bietet die niederländische Billigairline ab der bayerischen Hauptstadt an.
Nicht überall im Unternehmen ist man aber so optimistisch. Wie die französische Wirtschaftszeitung La Tribune schreibt, werden die Verluste bei Transavia France immer größer. 2014 schrieb die Fluggesellschaft, die zu 60 Prozent Air France und zu 40 Prozent der niederländischen Transavia Airlines gehört, ein Minus von 16 Millionen Euro. 2015 sollen es nun gemäß dem Blatt 40 Millionen gewesen sein – trotz sinkenden Treibstoffausgaben. Mit Ausnahme von 2012, als ein Plus von 1 Million resultierte, schrieb Transavia France seit der Gründung vor acht Jahren nie Gewinn.
Gewerkschaften bremsen Transavia
Gemäß La Tribune ist man bei Air France entsprechend beunruhigt. So wie bisher könne es nicht weiter gehen. Transavia France leidet vor allem unter den rückläufigen Einnahmen aus dem Geschäft mit Nordafrika und Ägypten. Zudem baute die Fluglinie 2015 ihre Kapazitäten aus, indem sie fünf neue Flieger in Betrieb nahm.
Doch die Kosten sind vor allem zu hoch, weil Transavia France mit einer Flotte von 21 Boeing 737-800 noch zu klein ist um spürbare Größenvorteile zu haben. Und nicht zuletzt begrenzen die starken französischen Gewerkschaften den Spielraum. Sie achten sehr genau darauf, was das Management der Billigairline tut und wehren sich gegen alles, was nach Unterlaufen der Verträge mit Air France aussieht.
Niederländische Transavia mit schwarzen Zahlen
Die Schwester Transavia Airlines dagegen soll nach einem Verlust von 20 Millionen Euro 2014 eine schwarze Null erreicht haben, so La Tribune. Sie besitzt eine Flotte von 28 Boeing 737-700 und 737-800. Sie fliegt ab Amsterdam, Rotterdam-Den Haag und Eindhoven 88 Ziele in 24 Ländern an. Beide Airlines sind letztendlich Töchter von Air France-KLM.