Letzte Aktualisierung: um 15:06 Uhr

Mängel bei Trans Asia Airways

Hälfte der Piloten suspendiert

Nach dem Absturz von Flug GE235 mussten alle ATR-Piloten von Trans Asia Airways zum Test. Das Resultat ist vernichtend: 29 von 49 Piloten dürfen nicht mehr arbeiten.

Es könnte Trans Asia Airways das Genick brechen: Nach dem tödlichen Unfall einer ATR 72 in Taipeh musste die Fluggesellschaft alle ihre ATR-Piloten zu einem Test schicken. Die Behörden wollten sicher gehen, dass die Cockpitmitarbeiter die nötigen Kompetenzen besitzen, die Passagiere auch im Notfall sicher zu transportieren. Das Ergebnis der Tests ist besorgniserregend: Insgesamt 29 Piloten sind suspendiert worden, weil sie die mündliche Prüfung entweder nicht bestanden oder gar nicht erst angetreten haben.

Die Behörde Taiwans zieht nun weitere Konsequenzen. Alle Fluggesellschaften des Landes müssen ihre Sicherheits-Trainings genau prüfen. Das, so Transportminister Chen Jian-Yu, sei vor der reiseintensiven Zeit um das chinesische Neujahr sehr wichtig.

142 Flüge von Trans Asia Airways gestrichen

Trans Asia Airways musste in der Folge des Unfalls bereits 142 Flüge streichen. Das Resultat der Tests sei absolut inakzeptabel, so Chef Peter Chen. Man werde die Pilotenausbildung überarbeiten.

Noch ist nicht klar, was zum Absturz der fast neuen ATR 72-600 von Trans Asia Airways in der vergangenen Woche führte. Nur soviel: Irgendetwas stimmte mit den Triebwerken nicht. Auf dem Stimmenrekorder aus dem Cockpit der Maschine kann man hören, dass der Pilot etwas von einem «engine flameout» am rechten Triebwerk sagte. Das hatte er auch den Fluglotsen bei seinem Notruf so gemeldet. So ein Ausfall kann vorkommen, wenn die Treibstoffzufuhr zum Triebwerk nicht mehr funktioniert. 42 der 58 Insassen kamen bei dem Absturz ums Leben.

Inzwischen ist auch ein neues Video an die Öffentlichkeit gelangt. Es zeigt den Absturz der Maschine aus der Perspektive einer Sicherheitskamera auf einem Hochhaus. Deutlich ist zu sehen, wie knapp das Flugzeug an Häusern vorbei schrammt: