Tiefere Preise
Die Vorteile von Stehplätzen
Eine Studie entzündet die Diskussion um Stehplätze auf Kurzstreckenflügen neu. Wären Sie bereit, für günstigere Tickets auf Komfort zu verzichten?
Gedrängel könnte es in Zukunft nicht nur beim Einsteigen geben, sondern auch während des Fluges.
Stehplätze könnten die Kapazität des Flugzeuges um 20% erhöhen und die Ticketpreise um 44% sinken. Ryanair ist sehr interessiert.
Doch was bedeutet das für das für das Kabinenpersonal? Ein Getränkewagen durch stehende Passagiere zu manövrieren dürfte kein leichtes Unterfangen sein.
Auch das gemütliche Zeitung lesen gehört mit den Stehplätzen der Vergangenheit an. Müde Arme sind vorprogrammiert.
Gedrängel könnte es in Zukunft nicht nur beim Einsteigen geben, sondern auch während des Fluges.
Stehplätze könnten die Kapazität des Flugzeuges um 20% erhöhen und die Ticketpreise um 44% sinken. Ryanair ist sehr interessiert.
Doch was bedeutet das für das für das Kabinenpersonal? Ein Getränkewagen durch stehende Passagiere zu manövrieren dürfte kein leichtes Unterfangen sein.
Auch das gemütliche Zeitung lesen gehört mit den Stehplätzen der Vergangenheit an. Müde Arme sind vorprogrammiert.
Das Konzept von Stehplätzen im Flugzeug ist nicht neu, bereits 2006 wurden erste mögliche Modelle für Stehplätze in Airlines vorgestellt. Die chinesische Spring Airline sowie Ryanair setzten sich intensiv mit der Idee auseinander und kündigten Testphasen an. Beide Fluggesellschaften blitzen aber bei den jeweiligen Flugsicherheitsbehörden ab. Auch Airbus hat ein Patent anmelden lassen, welches dem Stehplatz-Modell recht nah kommt.
Eine Studie der Universität Putra in Malaysia mischt die Diskussion um Stehplätze auf Billigflügen nun erneut auf. Sie besagt, dass Fluggesellschaften mit stehenden Passagieren 20 Prozent mehr Gäste transportieren könnten. Bei den ohnehin schon sehr kosteneffizienten Billigairlines könnte das eine Ticketpreisreduktion von bis zu 44 Prozent bedeuten.
Die maximal zumutbare Stehzeit beträgt zwei Stunden
Die Zahlen der Studie basieren auf der Kabine einer Boeing 737-300, einer der meist genutzten Flugzeugtypen. Fairuz I. Romli, Autor des Papiers, nennt eine stehende Flugzeit von ein bis zwei Stunden als maximal zumutbar. Zudem verringere sich der Profit, der durch die Stehplätze entsteht, mit steigender Flugdauer nur marginal.
Die Berechnung der Studie sind nach eigenen Angaben, vereinfacht. Kostenfaktoren wie Flughafentaxen, Gewinnspannen und Routenplanungen wurden nicht berücksichtigt. Dennoch würde, so heisst es, das extreme Sparpotential der Stehplatz-Flüge zu Genüge aufgezeigt.
Stehplätze in Flugzeugen sind nicht verboten
Die amerikanische Flugsicherheitsbehörde kennt die Erhebung aus Malaysia nicht, äussert aber gegenüber der Los Angeles Times, dass die Idee noch einige Hürden überwinden müsse, bevor an eine Umsetzung zu denken wäre. Auch American Airlines ist skeptisch: Die Passagiere würden für einen günstigen Preis nicht auf Komfort verzichten wollen.
Um so erstaunlicher ist, dass es, gemäss der Richtlinien für Luftfahrt der FAA (Federal Aviation Administration), kein Verbot für Stehplätze in Flugzeugen gibt. Gemäss der Europäischen Luftfahrtbehörde EASA sowie der FFA, müssten aber umfangreiche Sicherheitstests durchgeführt werden, bevor eine Umsetzung des Stehflugzeuges denkbar wäre.
Effizienzsteigerung ja, aber nicht auf Kosten des Passagierkomforts
Kosteneffizienz ist auch bei der Swiss ein Thema. Auf die Frage, wie die Airline zur Idee, durch Stehplätze kosteneffizienter zu sein steht, äussert sich Mediensprecherin Myriam Ziesack gegenüber aeroTELEGRAPH: «Im wettbewerbsintensiven Airline-Geschäft sind Ansätze zu grundsätzlichen Effizienzsteigerungen immer interessant.»
Und doch, so Ziesack weiter, das Modell müsse sich erstmal durchsetzen und liesse sich auch dann nur schwer mit dem Serviceversprechen vereinbaren. Die Airline wolle dem Passagier die Möglichkeit bieten, bequem zu reisen und dazu gehöre die Möglichkeit, während des Fluges zu essen, trinken und lesen.
Was denken Sie: Sind Stehplätze in Flugzeugen ein Sicherheitsrisiko? Und wären Sie bereit, für günstigere Tickets auf Komfort zu verzichten? Diskutieren Sie darüber im Kommentarfeld.