Sitzhersteller
Thompson Aero soll chinesisch werden
Die Konsolidierung in der Luftfahrt macht auch vor den Kabinenausstattern nicht halt. Die staatliche chinesische Avic will den nordirischen Sitzhersteller Thompson Aero übernehmen.
Swiss-Sitze von Thompson: Chinesen sind am Kabinenausstatter interessiert.
Swiss-Sitze von Thompson: Chinesen sind am Kabinenausstatter interessiert.
Viele Business-Reisende kennen wohl zumindest das Produkt von Thompson Aero, auch wenn ihnen der Firmenname nicht viel sagt. Das nordirische Unternehmen ist bekannt für seinen Business-Class-Sitz Vantage. Der ist unter anderem in Fliegern von Swiss, Aer Lingus, Tap oder Air Canada eingebaut. Nun ist das Unternehmen Teil der Konsolidierungswelle geworden, die die Luftfahrtbranche schon seit einiger Zeit erfasst hat.
Der chinesische Luftfahrtkonzern Avic will das europäische Unternehmen kaufen. Wie viel sie für die Übernahme zahlen will, ist noch nicht bekannt. Aber bei Thompson begrüßt man den Schritt. Es ermögliche dem Unternehmen, Kapazitäten auszubauen.
Staatliches Unternehmen
Avic ist ein staatliches Unternehmen. Die Buchstaben stehen für Aviation Industry Corporation of China. Das Ziel des Konzerns: Die Abhängigkeit von ausländischen Herstellern und ausländischer Technologie reduzieren – auch indem man eigene Flugzeuge baut.
Der letzte Erfolg von Avic war die Präsentation der AG600, dem größten Wasserflugzeug der Welt. Avic ist außerdem an der Aero Engine Corporation of China beteiligt, die die Abhängigkeit von westlichen Triebwerksherstellern reduzieren soll. Der Kauf eines Kabinenausstatters scheint daher in die Strategie zu passen. Noch müssen die Behörden der Übernahme zustimmen.