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Thai: Umdenken mit dem A380

Nun nimmt auch Thai Airways den Airbus A380 in Betrieb. Eingesetzt wird der Superjumbo auf anderen Strecken als ursprünglich geplant.

Eigentlich war alles durchdacht. Im Zeitpunkt der Bestellung von insgesamt sechs Airbus A380 im Jahr 2004 planten die Verantwortlichen von Thai Airways, die neuen Flieger auf der sogenannten Känguru-Route einzusetzen. Die Großraumflugzeuge sollten vor allem von europäischen Drehkreuze wie London oder Frankfurt via Bangkok mit Australien verbinden. Daraus wird nun nichts. Als Grund nennt Chokchai Panyayong, verantwortlich bei Thai für Strategie und Geschäftsentwicklung, den großen Erfolg der jungen Airlines aus der Golfregion wie Emirates oder Qatar Airways. Diese hätten in den letzten Jahren die Branchenlandschaft nachhaltig verändert. Auch für Thai sei das Geschäft härter geworden. «Wir würden uns kein Kopf-an-Kopf Rennen liefern mit den Fluggesellschaften aus dem Golf auf der umkämpften Route von Großbritannien nach Australien», sagte er gegenüber dem Fachportal Aviation Week.

Deshalb nimmt Thai nun Änderungen am Einsatzplan vor. London wird nun doch nicht mit dem A380 angeflogen. Die gute Nachricht für alle europäischen Fans des Flugzeuges: Auf der Strecke von Bangkok nach Frankfurt soll der Superjumbo von Airbus trotzdem bereits im Dezember mit der Auslieferung des zweiten Exemplares eingesetzt werden. «Frankfurt ist wichtig als Drehkreuz unseres Star-Alliance-Partners Lufthansa. Dort, wie auch in Paris, erwarten wir eine entsprechend hohe Auslastung», begründet Panyayong den Entscheid. Fast alle weiteren Ziele des Supervogels liegen aber in Asien und der Pazifikregion: Tokio Narita, Osaka, Hongkong sowie Sydney in Australien.

Europa nicht mehr im Fokus

Chokchai machte deutlich, dass die Änderungen der Routen des A380 gleichzeitig einen Wechsel in der Strategie des Unternehmens darstellen. Die Präsenz in Europa soll nur noch gehalten werden. Wachstum sucht die Airline neu vor allem in Asien und verschiebt die Kapazitäten entsprechend in die Boomregion. «Die aggressive Expansion der Golf-Airlines setzte uns in Europa zu. Hinzu kommt die schlechte wirtschaftliche Lage.»