Rückzug des Staates macht es möglich
Thai Airways verkauft jahrelang eingemottete Airbus A340
2012 musterte die Airline ihre A340-500 aus, 2015 ihre A340-600. Erst jetzt gelingt Thai Airways der Verkauf der Jets. Denn es hat sich etwas verändert.
Einer der Airbus A340-500 von Thai Airways, hier zu sehen im Jahr 2010: Der Verkaufserfolg ließ bei den Vierstrahlern lange auf sich warten.
Einer der Airbus A340-500 von Thai Airways, hier zu sehen im Jahr 2010: Der Verkaufserfolg ließ bei den Vierstrahlern lange auf sich warten.
Einst flog Thai Airways International mit zehn Airbus A340. Ihre vier A340-500 nahm sie 2012 außer Betrieb, die A340-600 folgten 2015. Ein A340-500 ging 2016 an die thailändische Luftwaffe, die ihn als VIP-Flieger betreibt. Die übrigen neun hat die Airline aber weder verkauft noch vermietet oder verschrottet. Die Vierstrahler sind seit damals eingelagert.
Jetzt ist es der Airline jedoch endlich gelungen, einen A340-500 und vier A340-600 zu verkaufen. Das sagte Thai Airways’ Technikchef Cherdphan Chotikhun gegenüber der Zeitung The Nation Thailand. Er verriet nicht den Namen des Käufers, erklärte aber, dieser habe den Vertrag bereits unterschrieben. Als Preis nannte er 350 Millionen Bhat, knapp 9,6 Millionen Euro. Das Verkehrsministerium muss den Deal noch freigeben.
Transparenz dank Staatsrückzug
«In der Vergangenheit waren wir an die Vorschriften staatlicher Unternehmen gebunden, die uns fast keine Chance gaben, die ausgemusterten Flugzeuge zu verkaufen», sagte Cherdphan. «Infolgedessen musste Thai jahrelang die Kostenlast für die ausgemusterten Flugzeuge tragen.» Mittlerweile hat sich die Situation aber geändert.
Denn 2020 musste die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft bei einem Konkursgericht einen Restrukturierungsplan einreichen und der Staat verkleinerte seinen Anteil auf nur noch knapp 48 Prozent. Nun könne man «alle Informationen über die Flugzeuge offenlegen» und sei «offen und transparent für potenzielle Käufer», so der Technikchef.
500 potenzielle Interessenten angeschrieben
Cherdphan erklärte, Thai Airways habe die Flugzeuge über eine eigene Verkaufsseite geboten, wo detaillierte Dokumente zu jedem Flieger zu finden sind. Darüber hinaus habe man sich in E-Mails an mehr als 500 potenzielle Interessenten gewandt.
In dem Artikel sagte der Manager noch, dass die übrigen vier A340-600 weiterhin zum Verkauf stünden und man darüber verhandle. Auf der Verkaufsseite der Airline sind mittlerweile aber alle neun A340 als verkauft markiert.
Boeing 777 und Airbus A380 stehen zum Verkauf
Thai Airways bietet aktuell sechs Boeing 777-200, sechs Boeing 777-300 und zwei Airbus A380 zum Verkauf an. Als bereits verkauft markiert sind neben den A340 auch zwei Boeing 737-300, zehn Boeing 737-400 und ein Airbus A300-600.