Letzte Aktualisierung: um 21:09 Uhr

Attraktion für Taucher

Boeing 747 und Airbus A330 tauchen ins Meer ab

Im Persischen Golf wurde eine Boeing 747 als künftige Attraktion für Taucher auf den Meeresboden versenkt. Wenige Tage später trat ein Airbus A330 in der Türkei dieselbe Zweitkarriere an.

Für Strömungsforscher haben Luft und Wasser gemein, dass beides sogenannte Fluide sind. Dennoch gehören Flugzeuge definitiv in die Luft und nichts ins Wasser. Außer, wenn man das Tauchunternehmen Dive Bahrain fragt. Es versenkte im Persischen Golf nun eine Boeing 747. Der zweckentfremdete Jumbo-Jet dient am Meeresgrund als künstliches Korallenriff und wird das Zentrum eines großen geplanten Unterwasserparks.

Zuletzt war die Boeing 747 unter der Registrierung TF-AAA bei Air Atlanta Icelandic im Einsatz. Begonnen hatte sie ihren Dienst bei British Airways Anfang der 80er-Jahre, und flog danach unter anderem auch für Malaysia Airlines. Laut Bahrains Tourismusministerium ist es das längste Flugzeug, das je als künstliches Korallenriffs verwendet wurde. Vergangene Woche (12. Juni) wurde die Boeing 747 nun per Schiff in den Persischen Golf geschleppt und abgesenkt.

Türkisches Pipeline-Projekt fördert Meeresboden-Flieger

Vorab musste das Flugzeug aufwendig gereinigt werden, damit Öl- und Kerosinrückstände den Meeresboden nicht verschmutzen. Nun begannen Taucher damit, die Boeing 747 abzusichern und für die geplante Eröffnung im kommenden August vorzubereiten. Zuvor war dies für den vergangenen Frühling angekündigt.

Nur zwei Tage später wurde in der Türkei ebenfalls ein Flugzeug zum Meeresboden hinabgelassen. Ein ausgedienter Airbus A330 wurde im Ägäischen Meer ungefähr rund 1850 Meter vor der Halbinsel Gelibolu in 30 Meter Tiefe versenkt, berichtet die Zeitung The Telegraph. Die türkische Regierung erhofft sich genau wie die Tourismusbehörde Bahrains, dass das versunkene Flugzeug Taucher aus der ganzen Welt ins Land lockt. Die Umsetzung des türkischen Programms wurde auch mit Spenden des transanatolischen Pipeline-Projekts Tanap gefördert.

A300 und DC-3 tauchten ab

Es ist nicht das erste Mal, dass Flugzeuge zum Korallenriff umfunktioniert werden. So wurde 2016 ein Airbus A300 in der Nähe der türkischen Stadt Kuşadası ebenfalls in der Ägäisküste versenkt, in den USA liegt seit 1993 vor der Küste Miamis eine 727, die einmal in einem Hurrikan beschädigt worden war. Vor der türkischen Hafenstadt Kaş liegt seit 2014 sogar ein deutlich exotischeres Flugzeug in fremder Umgebung. Dort weilt mit einer Douglas DC-3 ein Oldtimer aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Meeresboden.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Fotos der versunkenen Boeing 747 vor Bahrain sowie ein Video des türkischen Unterwasser-Airbus-A330.