Syphax – die Facebook-Airline
Ende März soll die neue tunesische Airline mit zwei Airbus A319 starten. Doch eine aktive Homepage hat sie bislang noch keine.
Der erste neue Flieger von Syphax: Nicht im Netz buchbar.
Der erste neue Flieger von Syphax: Nicht im Netz buchbar.
Der Gründungsfeier für die neue Fluggesellschaft vom letzten Samstag (17. März) in der Hafenstadt Sfax wohnte sogar der tunesische Präsident Moncef Marzouki bei. Es war ein feierlicher Akt. Laut der Agentur TAP sollte der erste Flieger von Syphax Airlines Ende März erstmals abheben. Zum Start wird die Fluglinie eine Flotte von zwei Airbus A319 bestehen und von Sfax, der zweitgrößten tunesischen Stadt, wöchentlich nach Casablanca, Istanbul, Paris, Lyon, Nizza und Marseille fliegen. Doch sonst hat die Syphax Airlines noch wenig vorzuweisen. Eine Homepage, auf der man buchen könnte, besitzt sie beispielsweise noch immer nicht. Ein tunesischer Fan von Syphax kommentierte auf Facebook: «Was soll denn das? Am 31. März sollten sie starten um am 20. den Monats gibt es noch nicht einmal eine Homepage». Und er fügte an: «Die Tunesier sind schöne Angeber.»
Dagegen ist die Airline bereits auf Facebook sehr aktiv. So können sich Stellensuchende dort für einen Job bewerben – und müssen ihre Anfrage an eine Googlemail-Adresse senden. Die Nutzer diskutieren bereits heftig übe die neue Fluglinie. «Syphax Airlines, wir warten auf dich» schreibt ein junger Mann. Und eine Frau notiert: «Die Reservationssysteme zeigen keinen einzigen Flug für Syphax». Und das ist denn auch die allergrößte Klage. Dutzende beklagen sich über die fehlende Buchungsmöglichkeit.
Eigner aus der Elektronikindustrie
Die Vorbereitungen für den Start laufen seit rund einem halben Jahr. Im Januar hatte die Airline einen fünfjährigen Leasingvertrag mit Lufthansa System über umgerechnet rund 25 Millionen Euro (30 Millionen Franken) für zwei Airbus-Flieger abgeschlossen. Unklar ist, ob die Airline bereits eine Betriebsgenehmigung erteilt erhalten hat und ob Tunesien die Landerechte in Marokko, Frankreich und der Türkei gesichert hat. Diese werden hoheitlich geregelt und erfordern in den meisten Fällen Konzessionen in Form von Gegenrechten für Airlines aus den betroffenen Ländern.