Thron
Swiss verlangt Extragebühr für begehrte Business-Sitze
Bislang waren die besonders viel Privatsphäre bietenden Business-Class-Sitze bei Swiss Super-Vielfliegern vorbehalten. Nun können sie alle Passagiere gegen Aufpreis reservieren. Andere Lufthansa-Airlines könnten dem Beispiel folgen.
Der Thron: Kein Nachbar, doppelte Ablagefläche und zusätzliche Abschottung gegen den Gang.
Der Thron: Kein Nachbar, doppelte Ablagefläche und zusätzliche Abschottung gegen den Gang.
Intern nennt man sie Throne. Denn die allein stehenden Business-Sitze am Fenster bieten nicht nur wegen des fehlenden Nachbars besonders viel Komfort, sondern auch wegen der doppelten Ablagefläche und der zusätzlichen Abschottung gegen den Gang. Entsprechend beliebt sind sie. Bislang waren sie ausschließlich Super-Vielfliegern mit Status Senator und Hon Circle vorbehalten.
Doch nun kann sich jeder Business-Passagier auf den Thron setzen. Denn Swiss verkauft die begehrten Sitze, die ganz offiziell Privacy Seats heißen, ab Ende März gegen eine Extragebühr. «Nun haben alle Fluggäste der Business Class die Möglichkeit, den Sitz zu buchen», bestätigt eine Sprecherin der Fluggesellschaft einen entsprechenden Artikel des Australian Business Travellers. In der Boeing 777 gibt es zwölf solcher Sessel, in den Airbus A330 und A340 je fünf.
Vielflieger nicht verärgern
Der Preis für die Reservierung der begehrten Sitze ist abhängig von der Fluglänge. Er liegt zwischen 99 und 199 Franken. Ein Business-Ticket kann also bis zu 398 Franken teurer werden. Die begehrten Vielflieger sollen deswegen aber nicht zu kurz kommen. «Hon-Circle-Mitglieder und Senatoren können die Sitze bei Verfügbarkeit nach wie vor kostenlos buchen» so die Sprecherin. Die Airline riskiert sie aber dennoch zu verärgern, da ihre einst exklusiven Sitze nun allgemein feilgeboten werden.
Swiss ist in der Lufthansa-Gruppe die Vorreiterin. Auch die anderen Fluglinien mit solchen Einzelsitzen – so etwa Brussels Airlines in den Airbus A330 oder Austrian Airlines in den Boeing 777 – könnten die Extragebühr ebenfalls einführen. «Wir prüfen das Thema für alle Gruppenairlines», erklärt die Sprecherin.