Rolls Royce und Liebherr
Das Super-Triebwerk vom Bodensee
Rolls Royce baut das Super-Triebwerk. Es verspricht Einsparungen von 25 Prozent. Künftig werden wichtige Teile des Ultra Fans in Friedrichshafen hergestellt.
Ultra Fan von Rolls Royce: Das Triebwerk soll 2025 auf den Markt kommen.
Ultra Fan von Rolls Royce: Das Triebwerk soll 2025 auf den Markt kommen.
Der Name ist eher unspektakulär. Ultra Fan nennt sich das neue Triebwerk, das Rolls Royce derzeit entwickelt. Doch es soll es in sich haben. Der britische Motorenbauer peilt im Vergleich zum Modell Trent 700 eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs um ein Viertel an. Das hilft Fluggesellschaften nicht nur, Kosten zu sparen. Es eröffnet auch ganz neue Möglichkeiten. Ein Airbus A380 könnte mit dem neuen Super-Triebwerk so gut wie jede Strecke auf der Welt ohne Zwischenstopp zurücklegen.
Noch steht die Entwicklung in einer frühen Phase. Doch erste Teile wurden bereits getestet. So hob vergangenen Oktober eine Testmaschine in den USA mit einem Triebwerk mit neuen Fan-Schaufelblättern ab, wie sie einst im Ultra Fan eingebaut werden sollen. Nach dem Flug zeigte sich Rolls Royce zufrieden. Alles sei glatt gelaufen. Die Schaufelblätter werden nun weiter auf Herz und Nieren geprüft. Zeit dafür ist noch da. Die Einführung des Ultra Fan ist für 2025 geplant.
Ultra-Fan-Triebwerk umfasst eine Reihe neuer Technologien
Ein besonders zentrales Bauteil des neuen Triebwerks ist das Leistungsgetriebe. Es sorgt dafür, dass der Ultra Fan zuverlässig Schub in verschiedenen Schubklassen erzeugen kann. Ein einzelnes Getriebe könne eine Leistung umsetzen, die der von mehr als 500 Mittelklassewagen entspricht, so Rolls Royce. «Das Design des Ultra-Fan-Triebwerks umfasst eine Reihe neuer Technologien zum Antrieb von Flugzeugen der nächsten Generation. Das Leistungsgetriebe ist ein integraler Teil davon», so Tony Wood, Luftfahrtchef des britischen Motorenbauers.
Fertigungstechnologien für die Komponenten des Leistungsgetriebes werden künftig am Bodensee entwickelt. Wie Rolls Royce am Mittwoch (10. Juni) bekannt gab, gründet man mit Liebherr Aerospace ein Gemeinschaftsunternehmen, das wichtige Teile für dieses Getriebe herstellen wird. Es hat seinen Sitz in Friedrichshafen. Rolls-Royce wird weiterhin Designdefinition und -integration des Leistungsgetriebes sowie die Tests leiten.