Einsatz in Miami
Sun Express stoppt Wet-Lease-Plan in den USA
Der türkisch-deutsche Ferienflieger plante, vier Boeing 737 im Winter in die USA zu vermieten. Doch jetzt ist der Deal von Sun Express mit Iaero Airways geplatzt.
Boeing 737-800 von Sun Express: Wird doch nicht in den USA fliegen.
Boeing 737-800 von Sun Express: Wird doch nicht in den USA fliegen.
Es sind Zahlen, wie sie sie Chefs gerne präsentieren. Bereits im vergangenen Jahr konnte Sun Express die Pandemie kapazitätsmäßig überwinden. Im laufenden wird der türkisch-deutsche Ferienflieger bereits ein Fünftel mehr Sitze anbieten als 2019 und 2023 sollen es schon 35 Prozent mehr sein. Deshalb stockt die gemeinsame Airline von Turkish Airlines und Lufthansa auch ihre Flotte für die kommende Sommersaison kräftig auf.
Und auch für den in Europa nachfrageseitig stets deutlich schwächeren Winter hatte Sun Express eine clevere Lösung gefunden. Die Fluggesellschaft hatte einen Kunden akquiriert, der von ihr ihr in der kalten Jahreszeit vier Boeing 737-800 samt Besatzung mieten wollte. Doch jetzt ist der Wet-Lease-Deal mit der amerikanischen Iaero Airways geplatzt, wie ein Sprecher aeroTELEGRAPH bestätigt. «Sun Express hat sich dazu entschieden, das geplante Wet-Lease-Projekt in den USA auszusetzen.»
Vor allem Flüge nach Kuba geplant
Die vier Boeing 737 von Sun Express wären in Miami stationiert worden. Von dort hätten sie vor allem Reisende im Auftrag von Iaero und diese wiederum im Auftrag von spezialisierten Reiseveranstaltern nach Kuba geflogen. Die Möglichkeiten, von den USA zur kommunistischen Insel zu reisen, wurden zwar in den letzten Jahren wieder verkleinert. Doch etwa für Familienbesuche, Forschung und Tagungen, öffentliche Auftritte oder für humanitäre Projekte sind sie weiterhin erlaubt.
Die Nachfrage nach Flügen von Europa ist im Winter deutlich geringer. Deshalb haben viele europäische Airlines in den kalten Monaten zu viele Flugzeuge. In Nordamerika ist die Nachfrage für Flüge in die Wärme dagegen dann groß. Fluglinien in Kanada und den USA können deshalb zusätzliche Flieger brauchen.