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Volksbefragung

Südtiroler lassen Flughafen Bozen fallen

Das Land Südtirol baut den Flughafen Bozen nicht aus und finanziert ihn auch nicht weiter. Das hat das Volk in einer Befragung entschieden. Nun gibt die Regierung die Lizenz zurück.

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So sieht ein deutliches Resultat aus: 70,6 Prozent der Südtiroler Bevölkerung haben sich am Sonntag (12. Juni) gegen einen Vorschlag ihrer Regierung ausgesprochen. Es ist eine bittere Niederlage für Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine Kollegen, die sich die Unterstützung des Volkes zu weiteren Hilfen für den Flughafen Bozen sichern wollten. Rund 47 Prozent der Südtiroler haben sich an der Abstimmung beteiligt.

Die Regierung legte den rund 400.000 Stimmbürgern ein Paket vor, das unter anderem einen Ausbau der Piste um 168 Meter auf 1462 Meter vorsah. Mit der Maßnahme hätte das Anflugverfahren am den Aeroporto di Bolzano, wie der Flughafen auf Italienisch heißt, vereinfacht werden können. Davon versprachen sich die Politiker und der Flughafen die Ankunft neuer Fluggesellschaften und einen deutlichen Aufschwung.

170.000 Passagiere pro Jahr geplant

Ab 2022 hätten so mindestens 170.000 Passagiere den Flughafen Bozen nutzen sollen. Die Kosten für das Land sollten dank des Zuwachses auf jährlich höchstens 1,5 Millionen Euro sinken. Derzeit unterstützt es den Flughafen jährlich noch mit rund 3 Millionen.

Der Flughafen Bozen ist für das Land Südtirol ein Millionengrab. Seit 1999 investierte man 120 Millionen Euro – ohne nachhaltige Resultate zu erreichen. Tyrolean, Air Alps, Darwin – alle verließen Bozen trotz Subventionen nach kurzer Zeit wieder. Seit 2015 gibt es keine Linienflüge mehr. Dennoch hielt die Politik am Betrieb des Flughafens fest. «Südtirol investiert seit Jahren stark in die öffentliche Mobilität, auch um seinen Gästen ein möglichst umfassendes Erleben unseres Landes zu ermöglichen, ohne auf ein Auto angewiesen zu sein», so die Begründung.

Betreibergesellschaft wird liquidiert

Doch die Bevölkerung sieht es anders. Sie hat offensichtlich genug von den Subventionen für den Flughafen. Das Nein bedeutet, dass das Land die Betreiberfirma ABD Airport nun liquidiert. Danach gibt sie die Betriebslizenz an die italienischen Behörden zurück. Diese kann sie dann international ausschreiben.