Letzte Aktualisierung: um 14:13 Uhr

Südsudan stoppt viele Flüge

Die Kämpfe im Südsudan hören trotz Friedensgesprächen nicht auf. Rebellen und Militär stehen sich verfeindet gegenüber. Das betrifft auch die Luftfahrt.

Der afrikanische Staat ist noch jung und hat schon mit einem Bürgerkrieg zu kämpfen. Präsident Salva Kiir und sein ehemaliger Stellvertreter Riek Machar sind die Anführer der beiden verfeindeten Gruppen. Gnadenlos kämpfen die Rebellen gegen das Militär, um Schlüsselstädte für sich einzunehmen. Dazu gehört zum Beispiel Bor, die 190 Kilometer von der Hauptstadt Juba entfernt liegt und strategisch als wichtiger Standpunkt gilt. Die Regierung hat nun trotz erster Friedensgespräche vor, die Städte, in denen die Rebellen die Überhand haben, abzuschotten.

Daher verbot sie offenbar sämtliche zivile Flüge an Ziele wie etwa Bor, Malakal, Panyabor oder Akobo. Das berichtet eine informierte Quelle aus der Luftfahrtbehörde dem Reiseportal ETN. Bürger, die aus dem Land fliehen wollen, haben es nun deutlich schwerer. Die südsudanesische Airline South Supreme hat bestätigt, dass man gewisse Gebiete, von denen die Luftfahrtbehörde abrät, nicht mehr anfliege. «Ich will mit meiner Frau und meinem kleinen Kind weg hier», so der Mitarbeiter eine Hilfsorganisation gegenüber der Zeitung Sudan Tribune. «Doch das wird immer schwerer. Wir können nicht auf dem Landweg reisen, das ist zu gefährlich.»

Versorgung erschwert

Ob der Bann auch humanitäre Flüge betrifft, ist unklar. Doch die Formulierung sei extra so gefasst, dass man bei Bedarf alles anpassen könne, heißt es in den afrikanischen Medien. So hofft die Regierung offenbar auch, dass die Rebellen es schwieriger haben, an neue Güter oder neue Versorgung wie Essen oder Wasser zu kommen. Die Entscheidung der Regierung dürfte Rebellenführer Maschar Recht geben: Er warf Präsident Kiir oft vor, autoritär zu handeln und Kritiker mundtot zu machen. Der Präsident hatte seinen Stellvertreter im vergangenen Sommer abgesetzt, weil er ihn beschuldigte, einen Putsch zu planen.