Businessjets
Südkoreas Flughäfen hoffen auf Olympia-Boom
Während den Olympischen Spielen im Februar erwartet Südkorea zusätzliche Privatflugzeuge von reichen Gästen und Sportlern. Der Flughafen bei Pyeongchang ist dafür zu klein.
Businessjet-Terminal in Gimpo: Drehkreuz für Olympia?
Businessjet-Terminal in Gimpo: Drehkreuz für Olympia?
Vom 9. bis zum 25. Februar 2018 wird skigefahren, eisgelaufen und von der Schanze gesprungen. Im südkoreanischen Pyeongchang finden die 23. Olympischen Winterspiele statt. Davon erhofft sich die Luftfahrtindustrie des Landes einen Boom – insbesondere bei den Privatjets gutbetuchter Gäste.
Vier internationale Flughäfen stehen für das zusätzliche Verkehrsaufkommen im Februar bereit. Am nächsten beim Austragungsort liegt der kleine Yangyang International Airport. Dazu kommen die Flughäfen Incheon und Gimpo in Seoul und Cheongju etwa 130 Kilometer südlich der südkoreanischen Hauptstadt.
Parkzeit von zwei Stunden
Der ansonsten wenig frequentierte Flughafen Yangyang hat für die Dauer der Spiele auf 24-Stunden-Betrieb umgestellt. Dennoch dürften die Slots für Privatjets beschränkt sein. Anfragen müssen drei Tage vor der geplanten Ankunft gestellt werden und planmäßige kommerzielle Flüge erhalten Priorität, wie das Fachportal Aviation International News berichtet.
Die Parkzeit für Privatjets ist wegen den bescheidenen Platzverhältnissen auf zwei Stunden beschränkt. Als Basis empfehlen die Behörden deshalb den Flughafen Gimpo im Westen der Hauptstadt Seoul, etwa 175 Kilometer von Yangyang entfernt. Dort befindet sich mit dem Seoul-Gimpo Business Aviation Center das einzige Businessjet-Terminal des Landes, welches den Ansprüchen der globalen Eliten genügt.
Kein Platz in Incheon
Das 2016 eröffnete Business Aviation Center wird von Avjet Asia betrieben und besteht aus einem 3000 Quadratmeter großen Terminal mit Einrichtungen zur Pass- und Zollkontrolle, Passagiersuiten und Lounges für die Crews. Zudem sind 12.500 Quadratmeter Hangarfläche angeschlossen, die laut dem Flughafenbetreiber Platz für acht große Businessjets wie der Gulfstream G550 oder der Bombardier Global 6000 bieten.
Die Parkplätze auf dem Vorfeld werden erst kurz vor den Spielen vergeben. Dennoch erwartet Wook Sang Cho, der Chef von Avjet Asia, dass Gimpo zum Privatjet-Drehkreuz von Olympia wird. Denn auf dem riesigen Flughafen Seoul-Incheon gibt es kaum Raum für Privatflugzeuge und zusätzliche Flüge zum Linien- und Charterverkehr.
Nordkorea-Krise und Ausschluss Russlands belasten
Ob es wirklich so eng wird, wie Avjet Asia und andere Firmen erwarten, ist indes offen. Die Ticketverkäufe für die Winterspiele liefen bisher schlechter als erwartet. Im Schatten der Nordkorea-Krise zögern offenbar viele potenzielle Besucher zu den Spielen zu reisen. Zudem belastet der Ausschluss der Wintersportnation Russland den Absatz der Tickets. Das dürfte sich auch negativ auf die Zahl der Privatflugzeuge auswirken, die während den Spielen nach Südkorea kommen werden.