Angst vor Konkurrenz in Israel
El Al, Arkia und Israir machen Druck auf die Regierung, das Open-Sky-Abkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen.
Boeing B747 von El Al: Keine Lust auf Open Sky.
Boeing B747 von El Al: Keine Lust auf Open Sky.
Yisrael Katz will nicht. Der israelische Transportminister drängte die Israelische Zivilluftfahrtbehörde am Montag (27. Februar) dazu, das Open-Sky-Abkommen nicht zu unterzeichnen. Man müsse zuerst abklären, welche genauen Konsequenzen das Abkommen für das Land habe, so der Minister weiter, berichtet die Tageszeitung Haaretz. Der Vertrag zwischen Israel und der Europäischen Union sieht eine Liberalisierung in der Luftfahrtbranche vor. Für Israels Verbraucher würde das eine Verbilligung von Flugtickets durch mehr Wettbewerb mit neuen Fluggesellschaften bedeuten. Für die Fluggesellschaften indes würde das geringere Margen bedeuten.
Bisher bestehen zahlreiche billaterale Verträge zwischen Israel und EU-Staaten. Sie würden mit dem neuen Open-Sky-Vertrag durch ein einziges Abkommen ersetzt. Weitere Verhandlungen sind nun für den 20. März angesetzt worden. Katz versprach am Montag, sich bei dem Abkommen für die Interessen der heimischen Airlines El Al, Arkia und Israir einzusetzen. Deren Wettbewerbsfähigkeit soll nicht beeinträchtigt werden.
Mitarbeiter drohen mit Streiks
Der Hintergrund der protektionistischen Aussage des Ministers ist klar. Noch am selben Tag hatte die Gewerkschaft der Arbeitnehmer von El Al Streiks angekündigt, sollten die Behörden nicht den Vertragsinhalt des neuen Abkommens mit der EU anpassen. Gewerkschaftsvorsitzender Asher Edri sagte zur Zeitung Yedioth Ahronoth, dass es ihm nur um «faire Bedingungen ginge, nicht um die Behinderung von Wettbewerb mit ausländischen Fluggesellschaften». Ausländische Airlines, die gerne vermehrt nach Israel fliegen würden, sehen es freilich anders.