Farcargo
Streik zwingt Lachs-Airline zur vierwöchigen Pause
Farcargo fliegt frischen Lachs von den Faröer-Inseln in die Welt. Fast vier Wochen blieb ihr einziges Flugzeug am Boden. Es fehlte die Fracht.
Die Boeing 757-200 von Farcargo: Die Airline machte eine vierwöchige Zwangspause durch.
Die Boeing 757-200 von Farcargo: Die Airline machte eine vierwöchige Zwangspause durch.
Los ging es am 5. März. Die Boeing 757-200 mit dem Kennzeichen SE-RLE und dem Taufnamen Eysturoy flog von Vagar auf den Färöer-Inseln mit Zwischenstopp in Reykjavik nach New York. Die autonome Inselgruppe, die zu Dänemark gehört, ist die Heimat der Frachtairline Farcargo.
An Bord des einzigen Flugzeugs: 32 Tonnen frischer Lachs. Hinter der Frachtairline steht Bakkofrost, der drittgrößte Fischproduzent und größte Lachshersteller der Welt. Mit der eigenen Airline will der Fischgigant die Welt mit frischem Lachs beliefern, von den USA bis Israel. Das Flugzeug ist mit einer Kühlkabine für verderbliche Waren ausgestattet und kann 34 Tonnen Fracht transportieren.
Nur wenige Male nach New York
Im März und April hat die Airline sieben Umläufe nach New York-Newark durchgeführt. Mitte April war damit plötzlich Schluss. Statt der Ostküsten-Metropole wurde Brüssel zum wichtigsten Ziel der Airline. Von Anfang April bis Mitte Mai führte Farcargo 15 Rotationen in die belgische Hauptstadt durch.
Das waren dann auch die letzten Flüge der Airline. Seit dem 14. Mai steht die Boeing 757 am Boden. War es das schon mit der Lachs-Airline? Nein, sagt Airline-Chef Birgir Nielsen zu aeroTELEGRAPH.
Fisch Exportware Nummer eins
Der Grund ist viel einfacher. «Wir hatten vier4 Wochen lang einen Generalstreik auf den Färöer-Inseln. Der ging am Sonntag zu Ende. Daher gab es in diesen Wochen keine Produktion und keinen Export von frischem Lachs», so Nielsen. Farcargo werde heute den Flugbetrieb wieder aufnehmen.
Bei den Rückflügen auf die Färöer-Inseln können die Laderäume gechartert werden. Der Fischfang ist die Haupteinnahmequelle der Färöer. Auf die Branche entfallen 90 und 95 Prozent der gesamten Exporte und rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.