CR929
Steht der chinesisch-russische Langstreckenjet vor dem Aus?
Die CR929 sollte Airbus A350 und Boeing 787 entgegentreten. Doch weil China bei der Produktion mit westlichen Firmen kooperieren will, könnte Russland sich zurückziehen.
Lebensgröße: Die Bug-Attrappe bei der China Airshow in Zhuhai.
So soll die Kabine der Craic CR92 daherkommen.
Eine Skizze der Designer.
So sieht der Flieger innen im Kleinmodell aus.
So soll der Flieger von innen aussehen.
Es folgen zwei Business-Class-Räume und dann…
… die Economy Class. Insgesamt soll das Flugzeug über rund 280 Sitze verfügen.
Auch eine First Class ist denkbar.
Lebensgröße: Die Bug-Attrappe bei der China Airshow in Zhuhai.
So soll die Kabine der Craic CR92 daherkommen.
Eine Skizze der Designer.
So sieht der Flieger innen im Kleinmodell aus.
So soll der Flieger von innen aussehen.
Es folgen zwei Business-Class-Räume und dann…
… die Economy Class. Insgesamt soll das Flugzeug über rund 280 Sitze verfügen.
Auch eine First Class ist denkbar.
Zwischen 2025 und 2027 soll das neue Flugzeug eigentlich auf den Markt kommen. Die CR929 soll eine Alternative zum Airbus A350 und zur Boeing 787 sein – aus Russland und China. Hinter dem Unternehmen Craic, das sie entwickelt, stehen die beiden nationalen Flugzeughersteller Commercial Aircraft Corporation of China Comac und United Aircraft Corporation of Russia UAC. Doch offenbar haben die gerade Differenzen.
Wie die Zeitung South China Morning Post berichtet, ist der Hintergrund der russische Angriffskrieg auf die Ukraine – oder, spezifischer: die feindselige Haltung Russlands gegenüber dem Westen. Die Russen sind laut dem Bericht verärgert, weil China westliche Unternehmen einladen will, sich an dem 50-Milliarden-Dollar-Projekt zu beteiligen.
Fahrwerk aus Deutschland?
In China sei man daran interessiert, dass der neue Jet von den westlichen Behörden grünes Licht erhält. «Der Großraumflieger soll in die Vereinigten Staaten und nach Europa fliegen, daher wäre es besser, bei einigen Schlüsselkomponenten mit amerikanischen und europäischen Herstellern zusammenzuarbeiten», so eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.
Die chinesische Seite erwäge, ein Fahrwerk aus amerikanischer oder deutscher Produktion zu verwenden. Die russische Seite beharrt darauf, dass man die Komponente aus Russland bezieht. Die Tatsache, dass China die Nähe zu westlichen Firmen suche, sieht man in Moskau als Hinweis darauf, dass China sich auf die Seite der Gegner Russlands schlage.
Bei den Tragflächen in Verzug
Teile, die in Russland hergestellt werden sollen, sind offenbar verspätet. Bei den Tragflächen sei man in Verzug, weil es wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges an Kapital fehle. Das könnte dazu führen, dass der Erstflug, der eigentlich kommendes Jahr stattfinden soll, sich verzögert.
Ein weiterer Streitpunkt sind die Gewinne aus potenziellen Verkäufen. Wie die South China Morning Post unter Berufung auf Insider schreibt, will China die Erträge aus den Verkäufen im eigenen Land ganz für sich. Russland solle dafür Anrecht auf 70 Prozent der Erlöse im Rest der Welt haben.
Drei Varianten geplant
Klingt zunächst gut. Aber: China dürfte zumindest zu Beginn der mit Abstand wichtigste Markt für die CR929 werden, da es in von Airbus und Boeing dominierten Regionen schwierig sein dürfte, neue Kunden zu finden. Viele Fluggesellschaften haben erst gerade ihre Langstreckenflotten mit Modellen der beiden großen Hersteller erneuert.
Die CR929 ist eigentlich in drei Varianten geplant. Die CR929-600 Basisversion wird zuerst auf den Markt kommen und soll in drei Klassen bis zu 280 Passagiere bis zu 12.000 Kilometer weit befördern können. Die kleineren und größeren Versionen CR929-500 und CR929-700 sind für später geplant. Das neue Modell basiert auf den von den Ländern früher eigenständig vorangetriebenen Projekten C929 (China) und SHFDMS (Russland).
Macht Russland einen Rückzieher?
Der russische Vizepremier Yuri Borisov sagte der Nachrichtenagentur Tass bereits vor einigen Wochen, man sei nicht zufrieden mit der Richtung, in die sich das Projekt bewege. «Unsere Beteiligung wird immer geringer», so der Politiker. Er wolle daher nicht vorhersagen, wie es weitergehe. Inzwischen ist die Frage offenbar aber nicht mehr nur wie, sondern auch ob.