Hermeus
Start-up will Mach-5-Flieger entwickeln
Ein US-Start-Up will einen Hyperschall-Airliner entwickeln. Das Team um Ex-Mitarbeiter gestandener Luft- und Raumfahrtkonzerne hat sich für die Entwicklung nun die Finanzierung gesichert.
Konzeptgrafik des Hermeus: Der Hyperschallflieger soll in 90 Minuten von New York nach London fliegen.
Dabei soll der Jet mit bis zu 4800 Kilometer pro Stunde reisen.
Das Entwickler-Team des Hyperschall-Flugzeugs fand sich beim Unternehmen Generation Orbit. Dieses entwickelt derzeit ein umbemanntes Raketenflugzeug, das für kurze Zeit in den Weltraum gelangen kann.
Berater für die Hermeus kommen unter anderem von Amazons Raketen-Unternehmen Blue Origin.
Aber auch aus Lockheed Martins Skunkworks-Schmiede gibt es Know-How. Diese entwickelte in den 1960er-Jahren bereits den legendären Mach-3-Aufklärer SR 71 Blackbird.
Konzeptgrafik des Hermeus: Der Hyperschallflieger soll in 90 Minuten von New York nach London fliegen.
Dabei soll der Jet mit bis zu 4800 Kilometer pro Stunde reisen.
Das Entwickler-Team des Hyperschall-Flugzeugs fand sich beim Unternehmen Generation Orbit. Dieses entwickelt derzeit ein umbemanntes Raketenflugzeug, das für kurze Zeit in den Weltraum gelangen kann.
Berater für die Hermeus kommen unter anderem von Amazons Raketen-Unternehmen Blue Origin.
Aber auch aus Lockheed Martins Skunkworks-Schmiede gibt es Know-How. Diese entwickelte in den 1960er-Jahren bereits den legendären Mach-3-Aufklärer SR 71 Blackbird.
Easyjet will in 20 Jahren kurze Strecken rein elektrisch fliegen. Bereits vorher wollen die Start-Ups Aerion und Boom den Überschallflug in die kommerzielle Luftfahrt zurückbringen. All diese Projekte wirken zwar ziemlich ambitioniert, doch das Aufstreben des privaten US-Weltraumkonzerns Space X, hinter dem Multimilliardär und Tesla-Gründer Elon Musk steht, macht den Firmen Mut, auch in der Luftfahrt eine technische Revolution zu versuchen.
In diesem Bugwasser will sich nun auch Hermeus reinhängen. Die Ziele des Start-Ups aus den USA liegen in puncto Ambition aber noch eine Stufe höher. Nicht weniger als einen 4800 Kilometer pro Stunde schnellen Verkehrsflieger will das Unternehmen in die Luft bringen. Damit aus dem Flieger mehr als nur eine Computergrafik wird, setzt das Team besonders aus Erfahrungen aus anderen Hyperschall-Projekten.
Mehr als doppelt so schnell wie die Concorde
Die vier Gründungsmitglieder fanden sich im Raumfahrt-Konzern Generation Orbit zusammen. Dort tüfteln sie auch nach wie vor am unbemannten Raketenflugzeug X-60A, dessen Entwicklung mittlerweile auch von einem Versuchslabor der amerikanischen Luftwaffe gefördert ist. Der Versuchsträger soll Parabelflüge in niedrige Weltraum-Schichten vornehmen und dort kleine Experimente unter Schwerelosigkeit ermöglichen.
Die Erfahrungen aus dem Projekt, das derzeit noch Bodenversuche durchläuft, sollen nun auch in dem neuen Startup genutzt werden. Das Hermeus genannte Flugzeug soll mit einer Geschwindigkeit von über 4800 Kilometer pro Stunde reisen. Das entspricht etwa der fünffachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: die Concorde reiste nur etwa zweimal schneller als der Schall
New York – Paris in 90 Minuten
Wie das Jungunternehmen nun schreibt, soll der Flieger die Strecke vom New Yorker John F. Kennedy Airport nach Paris Charles-De-Gaulle in nur 90 Minuten zurücklegen – derzeit brauchen Verkehrsflugzeuge für diesen Weg ungefähr sieben Stunden. Der Flieger soll sich dabei nahtlos in die Infrastruktur heutiger Airports einfügen, betont das Start-Up auf seiner Website. Das hat jedoch auch seinen Preis: Ein Flugticket könnte pro Passagier rund 3000 US-Dollar kosten.
Mit welchem Antrieb die Entwickler die hohen Geschwindigkeiten Realität werden lassen wollen, sagt das Startup bislang nicht. Gegenüber der Nachrichtenseite CNN gibt Hermeus-Chef AJ Pipilica zu, dass das Unternehmen noch viel vor sich habe. «Wir müssen vorab mindestens zwei kleinere Versuchsflieger bauen und aus den Resultaten weiter lernen», so Piplica. Der Ingenieur schätzt, dass mindestens ein Jahrzehnt vergehen wird, bis der Jet zur Serienreife gelangen soll.
Hilfe aus legendärer Flugzeug-Schmiede
Ein Problem soll vor allem sein, dass sich Geschwindigkeiten von Mach Fünf nicht mehr am Boden erproben lassen können. «Wir müssen fliegen» so Piplica. Unterstützung bekommen die Entwickler dabei aber von Beratern, die zuvor bei namhaften Luft- und Raumfahrtkonzernen tätig waren.
Unter ihnen tummeln sich ein ehemaliger Chef von Amazons Raketenfirma Blue Origin sowie der Vizepräsident von Lockheed Martins sagenumwobener Skunkworks-Abteilung. Diese entwarf und baute in der Vergangenheit beispielsweise mit dem Mach-3-Aufklärer SR 71 Blackbird oder dem Tarnkappen-Bomber F-117 mehrere hochentwickelte Geheimprojekte der US-Luftwaffe.
Arbeiten können losgehen
Einen Geldgeber konnte dies nun überzeugen. Die amerikanische Risikokapital-Gruppe Khosla Venturas sicherte Hermeus nun ein Investment zu. Private Investoren sind ebenfalls beteiligt. In welcher Höhe sich die Gelder bewegen, bleibt unbekannt. Laut dem Unternehmen sollen jedoch die Entwicklung sowie der Testbetrieb nun gesichert sein.
Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Fotos zum Hyperschall-Flugzeug Hermeus.