20 Jahre
Star Alliance passt die Strategie an
Das größte Luftfahrtbündnis der Welt ist 20 Jahre alt. Künftig will Star Alliance weniger quantitativ wachsen als qualitativ. Dafür wird kräftig investiert.
Flugbegleiter der 28 Mitglieder: Star Alliance feiert 20 Jahre.
Flugbegleiter der 28 Mitglieder: Star Alliance feiert 20 Jahre.
Der 14. Mai 1997 war ein heißer Tag. Davon bekamen die fünf Chefs von Air Canada, Lufthansa, SAS, Thai Airways und United Airlines nicht viel mit. Sie gründeten an jenem Tag die Star Alliance und damit das erste weltumspannende Airlinebündnis. Die Manager mussten die Vereinigung von Beginn weg gegen Kritik verteidigen – machtlos, überflüssig, nur PR hießen einige der Vorwürfe.
Doch im Rückblick zeigt sich: Die fünf Fluggesellschaften starteten vor 20 Jahren einen Trend, welcher die Luftfahrtbranche umkrempelte. Allianzen sind inzwischen zum Standard in der Branche geworden. Heute zählt die Star Alliance 28 Mitglieder. Sie führen jeden Tag 18.400 Flüge zu 1300 Zielen in 191 Ländern durch. «In Zukunft geht es aber nicht mehr in erster Linie darum, unser Netz zu erweitern», sagt Star-Alliance-Geschäftsführer Jeffrey Goh. In den kommenden Jahren will er das Bündnis qualitativ verbessern.
Investitionen in die Informatik
Es ist eine Strategieänderung zum 20. Jubiläum. Es gebe zwar noch weiße Flecken auf der Landkarte, erklärte Goh am Samstag (13. Mai) bei einer Jubiläumsveranstaltung in Frankfurt. Und er nannte dabei Russland und Australien als Beispiele. «Aber es gibt dort nicht viele Fluglinien, die zu uns wollen oder die wir auch wollen», so der Geschäftsführer.
Goh sieht, wie schnell sich die Branche ändert. Darauf müsse man in Zukunft schneller reagieren, so seine Analyse. Sein Zauberwort heißt dabei Digitalisierung. Star Alliance will vermehrt in die Informatik investieren. Es soll eine technologische Plattform entstehen, die den Mitgliedern hilft, ihre Dienste bessser zu verbinden und zu vereinheitlichen. «Das Reiseerlebnis muss für den Passagier ähnlicher werden», so Goh.
Ähnlicheres Erlebnis
«Das Reiseerlebnis muss für den Passagier ähnlicher werden», erklärt der Star-Alliance-Geschäftsführer weiter. Als Beispiel nannte er: «Heute kann man auf einer Reise mit zwei unserer Mitglieder oftmals den Sitzplatz auf dem zweiten Flug nicht auswählen. Das soll sich ändern.» Auch die Dienste bei Flugunterbrüchen oder nicht gutgeschriebenen Meilen sollen angeglichen und vereinfacht werden.