Vertrag nicht verlängert
Star-Alliance-Chef Jeffrey Goh muss gehen
Das Bündnis, dem auch Lufthansa angehört, muss die Spitzenposition neu besetzen. Der Vertrag von Chef Jeffrey Goh wird nicht verlängert. Zu den Gründen hält sich Star Alliance bedeckt.
Jeffrey Goh, hier bei seinem Amtsantritt als Star-Alliance-Chef 2017, und ein Airbus-Jet mit einer Bemalung der Allianz: Bald getrennte Wege.
Jeffrey Goh, hier bei seinem Amtsantritt als Star-Alliance-Chef 2017, und ein Airbus-Jet mit einer Bemalung der Allianz: Bald getrennte Wege.
Jeffrey Goh stand am Montag (4. Juli) am Fernbahnhof des Flughafens Frankfurt vor einem ICE der Deutschen Bahn. Auf dem Zug stand die Aufschrift Star Alliance. Der Chef des Airline-Bündnisses feierte mit Managern der Bahn und von Lufthansa einen besonderen Schritt: Die Aufnahme des ersten Partners in die Allianz, der keine Fluggesellschaft ist.
Trotz der neuen, innovativen Partnerschaft mit der Deutschen Bahn: Die Bindung von Goh und der Star Alliance an den Gründungsort Frankfurt hat nachgelassen. Im vergangenen Jahr setzte der Chef des Bündnisses einen Teilabzug aus der Main-Metropole zugunsten eines Doppelstandortes durch. Die Star Alliance sitzt nur noch mit einem kleinen Team in Frankfurt, der Großteil ihrer Angestellten arbeitet jetzt in Singapur.
Goh Vertrag wird nicht verlängert
Goh selber, der seit 2017 Star-Alliance-Chef ist, wird den Spagat zwischen Frankfurt und Singapur aber nicht mehr lange machen müssen. Wie aeroTELEGRAPH aus verschiedenen Quellen im Umfeld der Star Alliance erfuhr, läuft sein Vertrag Ende 2022 aus und wird nicht verlängert.
Die Allianz gibt sich zugeknöpft. Ein Sprecher erklärt, «zum jetzigen Zeitpunkt» wolle Star Alliance sich nicht äußern. Er gibt keine Antwort auf die Frage, warum Gohs Vertrag nicht verlängert wird. Ebenso wenig äußert er sich zur Frage nach Gerüchten, die Chefs einiger Mitglieder seien mit Gohs Arbeit äußerst unzufrieden – unter anderem wegen hoher Kosten, die der Doppelstandort mit sich bringe.
Neuer Chef oder neue Chefin muss her
Klar ist aber: Das Bündnis braucht einen neuen Chef oder eine neue Chefin. Bei der Suche und Entscheidung wird Gründungsmitglied Lufthansa ein wichtiges Wörtchen mitreden.
Zur Star Allianz gehören als Mitglieder neben Lufthansa 25 andere Fluglinien: Aegean Airlines, Air Canada, Air China, Air India, Air New Zealand, All Nippon Airways, Asiana, Austrian Airlines, Avianca, Brussels Airlines, Copa, Croatia Airlines, Egyptair, Ethiopian Airlines, Eva Air, Lot Polish Airlines, Scandinavian Airlines, Shenzhen Airlines, Singapore Airlines, South African Airways, Swiss, Tap Air Portugal, Thai, Turkish Airlines und United. Hinzu kommen als Partner Juneyao Airlines und Thai Smile sowie neu die Deutsche Bahn.