Air India: Aus für Star Alliance
Die Mitglieder der Star Alliance wollen die indische Fluglinie definitiv nicht aufnehmen. Dafür steht Rivalin Jet Airways bereit.
Alte Gepäcketikette von Air India: Aus der Traum vom Allianzmitglied.
Alte Gepäcketikette von Air India: Aus der Traum vom Allianzmitglied.
Über Jahre hinweg versuchte Air India, dem größten Luftfahrtbündnis der Welt beitreten zu können. Eine Aufnahme wurde mehrmals aufgeschoben, da die indische Staatsairline die Auflagen trotz massiver Investitionen nicht erfüllen konnte. Jetzt haben die 27 Bündnispartner, darunter die vier Gründer Lufthansa, Thai, Air Canada und United genug. In einem Brief erteilten sie Air India definitiv eine Absage. Der indische Luftfahrtsminister Ajit Singh sieht die Schuld vor allem bei den erneuten Streiks der Piloten, wie er gegenüber der Zeitung Business Standard ausführte. «Für eine Aufnahme müssten alle Mitglieder ihren Segen geben. Dies ist nicht geschehen. Die Streiks haben uns unsere Glaubwürdigkeit gekostet.»
Gleichzeitig fordert Singh die indische Fluggesellschaft auf, dringend nach Alternativen zu suchen. Konkret will Air India jetzt Beitrittsgespräche mit den Allianzen Oneworld und Skyteam starten. Die schwer angeschlagene Fluglinie erhofft sich von der Einbindung in ein Bündnis einen Befreiungsschlag. Ein kürzlich erschienener interner Bericht zeigte schockierende Zustände. Von 300 untersuchten Routen waren nur drei profitabel.
Jet Airways am Start
Bereits in der Vergangenheit signalisierte Jet Airways Interesse an der Star Alliance. Durch das laufende Beitrittsgesuch des Rivalen Air India wurde die private Fluglinie von der Regierung aber bisher blockiert. Die Absage an die Adresse von Air India ebnet jetzt den Weg für die Private Fluggesellschaft. Sie hat dafür bei der Regierung auch schon um Genehmigung ersucht. Aviatik-Minister Singh will die Airline nicht mehr daran hindern: «Jet Airways ist eine private Gesellschaft mit hauptsächlich Inlandflügen. Sie fliegen unter unserer Flagge. Es liegt nun an der Star Alliance, sie aufzunehmen.» Die Allianz hatte bereits im Vorfeld Interesse an einem Beitritt von Jet Airways bekundet.