Letzte Aktualisierung: um 18:41 Uhr

SAS-Drehkreuz

Staat übernimmt Kontrolle beim Flughafen Kopenhagen

Während vielerorts Flughäfen privatisiert werden, geht die dänische Regierung den umgekehrten Weg. Sie übernimmt die Kontrolle beim SAS-Drehkreuz. So will sie sie die positive Entwicklung in Kopenhagen sichern.

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Er kann nicht mit den ganz Großen in Europa mithalten. Doch er gehört ins starke Mittelfeld. 26,8 Millionen Passagiere zählte der Flughafen Kopenhagen vergangenes Jahr, vor der Pandemie waren es 30 Millionen gewesen – etwas weniger als Wien und Zürich. Und er ist profitabel, eine Milliarde dänische Kronen war der Airport 2019 ab, rund 134 Millionen Euro.

Die Aussichten sind gut. Kürzlich hat SAS bekannt gegeben, das Angebot in Kopenhagen markant zu erhöhen. Auf kommenden Sommer fügt die skandinavische Fluggesellschaft gleich 15 neue Ziele ab der dänischen Hauptstadt hinzu. Zudem erhöht sie die Frequenzen auf 15 bestehenden Strecken. Kopenhagen werde so noch stärker ihr «globales Drehkreuz», so SAS.

«Wichtiger Beitrag zur internationalen Anbindung des Landes»

Die Stärkung von Kopenhagen kommt nicht von ungefähr. Die dänische Regierung ist mit einem Anteil von 25,8 Prozent nicht nur der zweitgrößte, sondern auch der letzte staatliche Aktionär von SAS. Und nun wird er auch zum Mehrheitsaktionär des wichtigsten Drehkreuzes der Fluglinie.

Die dänische Regierung hat nach einer Konsultation mit allen wichtigen Parteien am Montag (2. Dezember) bekannt gegeben, dem bisherigen Mehrheitsaktionär seine Anteile abzukaufen. Die Copenhagen Airports Denmark – sie gehört dem dänischen Pensionsfonds ATP und dem Ontario Teachers’ Pension Plan – besitzt derzeit 59,4 Prozent der Aktien. Er sei «der größte internationale Flughafen Dänemarks und leistet einen wichtigen Beitrag zur internationalen Anbindung des Landes», kommentiert Finanzminister Nicolai Wammen.

«Günstiger Rahmen für die Entwicklung des Flughafens»

Nach Abschluss der Transaktion wird Dänemark rund 98 Prozent des Flughafens Kopenhagen besitzen. Derzeit besitzt er 39,2 Prozent. Die dänische Regierung will jedoch nicht auf ewig die 98 Prozent der Aktien halten. Ihr Ziel ist es aber, stets 50,1 Prozent zu besitzen und so eine Mehrheitsbeteiligung  zu halten. Damit geht Dänemark in eine andere Richtung als viele andere Staaten, die ihre Flughäfen privatisieren.

Mit dieser politischen Einigung könne man die Verantwortung dafür übernehmen, einen günstigen Rahmen für die Entwicklung des Flughafens zu schaffen, so der Minister weiter. Mit der Übernahme könne man «gute Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass der Flughafen als zentrale dänische Infrastruktur und einer der größten Arbeitsplätze Dänemarks weiterhin einen positiven Beitrag zur dänischen Wirtschaft, zu dänischen Unternehmen und zu dänischen Arbeitsplätzen leisten kann», erklärt Wammen. SAS zeigt sich erfreut. «Die Stärkung des Flughafens Kopenhagen als globales Drehkreuz erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, und wir begrüßen die Entscheidung des dänischen Staates sehr, da sie die notwendige Abstimmung für eine stärkere Anbindung Skandinaviens erleichtern wird.»