Zu teuer
Sri Lankan will Airbus A350 wieder loswerden
Zu viele Schulden und eine neue Strategie zwingen die Fluggesellschaft, ihre Kaufentscheidungen der Vergangenheit zu überdenken. Den Airbus A350 will Sri Lankan nicht mehr.
A350 in den Farben von Sri Lankan: Die Airline will ihn nicht mehr.
A350 in den Farben von Sri Lankan: Die Airline will ihn nicht mehr.
Noch vor drei Jahren sah alles ganz anders aus. Die modernen Flieger brächten riesige Ersparnisse und eine deutlich verbesserte Effizienz, lobte der damalige Sri-Lankan-Chef Kapila Chandrasena den Airbus A350. Die Fluggesellschaft orderte deshalb 4 A350-900. Zusätzlich kündigte sie an, ab 2017 drei weitere A350 leasen zu wollen. Doch inzwischen kämpft die Fluggesellschaft mit massiven Schulden, hat einen neuen Chef – und will die A350 nicht mehr.
Man wolle die A350-Auslieferungen entweder verschieben oder am liebsten ganz stornieren, hieß es dieser Tage bei der Präsentation der tiefroten Quartalsergebnisse. Umgerechnet rund 400 Millionen Euro an Schulden hat Sri Lankan angehäuft. Sollte es wirklich zur Stornierung der Order kommen, könnte dieser Haufen noch einmal um 50 Millionen Euro Strafe anwachsen.
Gespräche schon weit fortgeschritten
Doch die Flugzeuge anzunehmen, wäre noch unwirtschaftlicher, argumentiert die Fluggesellschaft. Sie seien nicht angemessen für Sri Lankan und zusätzlich zu teuer. Lieber wolle man in einen Ausbau der Kurz- und Mittelstreckenflotte investieren. «Gespräche mit Airbus zum Thema sind schon weit fortgeschritten», heißt es. Schon bald könnte die Entscheidung fallen. Möglich ist, dass Sri Lankan eine Strafe umgehen oder reduzieren kann, wenn sie als Ersatz kleinere Flugzeuge von Airbus ordert.
Das Finanzministerium hat der Fluggesellschaft mittlerweile ein Ultimatum gesetzt. Man schieße zwar noch Geld ein, ließ sich Minister Ravi Karunanayake in den lokalen Medien zitieren. Doch nur noch für die kommenden sechs Monate. Bis dahin müsse Sri Lankan die Schulden abgebaut haben. Das Entwicklungsministerium kümmert sich parallel darum, mögliche Auswege für die Fluggesellschaft zu finden. Auch eine Beteiligung einer ausländischen Airline ist eine Option.