Indien
Spicejet setzt wieder auf Wasserflugzeuge – und auf De Havilland
Die Pandemie bedeutete das Aus für Indiens Pläne für ein großes Wasserflugzeug-Netzwerk. 2025 will Spicejet wieder ein Angebot aufbauen - mit Hilfe eines Herstellers.
Spicejet-Wasserflugzeug, damals geleast von Maldivian: Bald ein neuer Anlauf.
Spicejet-Wasserflugzeug, damals geleast von Maldivian: Bald ein neuer Anlauf.
Indien wollte mit dem Aufbau von Wasserflugzeugrouten ein neues Kapitel in der Luftfahrt des Landes aufschlagen und damit die Konnektivität deutlich verbessern. Der Vorteil: Für Wasserflugzeuge benötigt man fast keine teure Flughafeninfrastruktur. Und mit Spicejet war auch schon eine Fluggesellschaft mit an Bord, die das Ganze umsetzen wollte.
Die indische Airline kündigte 2017 an, rund 400 Millionen Dollar in den Kauf von mehr als 100 Wasserflugzeugen zu investieren. Geplant war der Kauf von Turboprop-Maschinen vom Typ Kodiak. Die Spicejet-Geschäftsführung unternahm damals sogar zusammen mit Regionalpolitikern einen Testflug. Aus dem Flugzeugkauf wurde dann allerdings nichts.
Spicejet plant Start 2025
Zwar wurde im Oktober 2020 eine erste Strecke eröffnet mit einer von Maldivian Seaplane gemieteten De Havilland Canada Twin Otter. Im November folgten weitere Routen. Doch alle wurden aufgrund der Covid-Pandemie wieder eingestellt und auch nicht wieder aufgenommen. Bis jetzt. Denn Spicejet kündigte am Samstag (9. November) an, im kommenden Jahr Wasserflugzeuge auf 20 Routen einsetzen zu wollen.
«Wasserflugzeuge haben das Potenzial, Indiens regionale Konnektivität zu verändern und Zugang zu einigen der atemberaubendsten und doch abgelegensten Teile des Landes zu ermöglichen», sagte Ajay Singh, Vorsitzender und Geschäftsführer von Spicejet, bevor er mit dem Ministerpräsidenten des südindischen Bundesstaats Andhra Pradesh sowie dem Minister für zivile Luftfahrt zu einem Testflug startete.
Zusammenarbeit mit De Havilland
Verbunden werden sollen unter anderem die Städte Lakshadweep, Hyderabad, Guwahati und Shillong. Spicejet will an mehreren Standorten Wasserflugzeuge stationieren. Unterstützt wird die Airline dabei laut eigenen Angaben von De Havilland Canada – und das, obwohl die beiden Unternehmen sich vor einigen Jahren vor Gericht gegenüberstanden.