Personalengpässe
Southwest muss jeden dritten Flug streichen
In den USA fliegen die Menschen wieder fast so viel wie vor der Pandemie. Airlines kämpfen dabei mit Personalengpässen. Am Wochenende bekam das Southwest Airlines zu spüren.
Boeing 737 von Southwest Airlines: Viele Flieger bleiben am Boden.
Boeing 737 von Southwest Airlines: Viele Flieger bleiben am Boden.
An den Flughäfen zwischen Los Angeles und New York herrscht wieder emsiges Treiben. Im Oktober erreichte der Luftverkehrsmarkt USA gemessen an angebotenen Sitzplätzen wieder 84 Prozent des Niveaus von vor der Pandemie. Von den fünf Fluggesellschaften der Welt, die am meisten Flüge durchführen, stammen aktuell vier aus den Vereinigten Staaten, wie Daten von OAG zeigen.
Besonders viel los war vergangenes Wochenende. Es dauerte drei Tage, weil in vielen Bundesstaaten der Montag ein offizieller Feiertag war. Gefeiert wurde der Columbus beziehungsweise Native American Day. Das nutzten viele Amerikanerinnen und Amerikaner zum Verreisen – auch mit dem Flugzeug.
Chef entschuldigt sich
Die unerwartet schnelle Erholung nach der Pandemie stellte die Fluggesellschaften in den USA schon mehrmals vor Herausforderungen. In der Krise hatten sie ihren Personalbestand heruntergefahren. Das rächte sich, als die Nachfrage rasch zurückkam.
Zum verlängerten Wochenende erwischte es Southwest Airlines. Die Billigairline musste rund 2160 Flüge annulliere, das entsprach rund jedem fünften Flug. Am Sonntag war sogar fast jeder dritte Flug ausgefallen. «Southwest Airlines entschuldigt sich vielmals bei den Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden für die Flugausfälle und Verspätungen», sagte Chef Gary Kelly, dem TV-Sender CNBC.
Ein Domino-Effekt
Die Probleme begannen mit schlechtem Wetter zum Wochenende in Florida, das unter anderem zu einem siebenstündigen Flugstopp in Orlando geführt hatte. Dadurch kam es zu Verspätungen. Ersatzcrews standen aber wegen der dünnen Personaldecke oftmals nicht zur Verfügung. Und andere Besatzungsmitglieder konnten dadurch nicht zu ihrem Einsatzort gelangen. Dadurch begann ein Dominoeffekt.
Erst ab Dienstag (12. Oktober) begann sich die Lage wieder zu beruhigen. «Ich weiß, dass es ein wirklich hartes Wochenende war. […] Wenn eine Fluggesellschaft in Rückstand gerät, ist es schwer, das aufzuholen», so Kelly.