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Solidarnosc Airport

Polens neuer Großflughafen soll bis zu vier Pisten bekommen

Polen möchte im weltweiten Luftverkehr zur festen Größe werden und plant ein großes Drehkreuz vor der Toren Warschaus. Nun gibt es erste Details zum Solidarność-Flughafen.

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Der Flughafen Warschau wächst schnell. Seit 2014 legt der Lotnisko Chopina der polnischen Hauptstadt jedes Jahr um mehr als eine Million Passagiere zu. 2017 schaffte er sogar einen Jahreszuwachs von fast drei Millionen Fluggästen. Für Polens Regierung steht deshalb der Bau eines größeren Nachfolgers längst fest: Mit dem Centralny Port Komunikacyjny oder Solidarność Airport plant sie ein großes Drehkreuz für Osteuropa.

Von derzeit fast 18 Millionen Passagieren soll der Nachfolger die Kapazität auf vorerst 45 Millionen anheben. Er wird dazu so ausgelegt, dass diese Passagierzahl auf 100 Millionen steigen kann, wenn weitere Bauphasen umgesetzt werden. Starten sollen die Arbeiten 2021. Bei der geplanten Eröffnung 2027 soll das Drehkreuz laut Planungen mit 3000 Hektar fast um ein Drittel größer sein als der Frankfurter Flughafen. Nun gaben die Projektleiter erstmals genauere Einblicke in ihre Planungen.

Planer machen es anderen Großflughäfen gleich

So zeigt die neu gegründete Flughafengesellschaft in einer Pressemitteilung erstmals einen Lageplan. Darin ist zu sehen, dass der Solidarność-Flughafen ein sogenanntes Midfield-Terminal bekommen wird. In diesem Konzept  befinden sich das Vorfeld sowie das Terminal zentral, während außen zwei parallele Start- und Landebahnen den Airport umgeben. Für spätere Phasen sehen die Planer vor, die beiden Pisten um jeweils eine weitere Piste zu ergänzen und so auf vier parallele Start- und Landebahnen zu kommen.

Mit dem Midfield-Konzept folgen die Architekten einen Trend. So sind beispielsweise Airports wie Dubai World Central, Peking-Daxing oder der neue Flughafen Istanbuls nach demselben Prinzip gebaut worden, das sich schon länger weltweit als erfolgreich erwiesen hat. Die Bauweise bringt eine übersichtliche Anordnung aus Terminal, Vorfeld und Pisten mit und verspricht dadurch wenig Komplexität im Betrieb sowie bei späteren Erweiterungen.

Anfang mit nur einem Terminal

Weiter ist erkennbar, dass Warschaus neues Drehkreuz mit nur einem großen Terminal auf der Ostseite des Flughafens versehen wird. Ähnlich wie am Hartsfield-Jackson Airport in Atlanta, wird es inmitten des Vorfelds auch ein lang gezogenes, paralleles Satelliten-Terminal geben. Dieses erreichen die Fluggäste unterirdisch vom Hauptterminal aus. Direkt neben dem Terminal planen die Architekten einen Fernbahnhof sowie ein großes Parkhaus.

Auf der anderen Seite des Airports werden Luftfracht- und Wartungshallen sowie wichtige Infrastruktur-Teile wie Feuerwehr, Treibstofflager, Catering und Energieversorgung beherbergt sein. Vor den jeweiligen Anfängen der Start- und Landebahnen sind zudem Enteisungsstationen vorgesehen. Im Juli wollen sich die Planer erstmals mit den Airlines zusammensetzen, um die Bedürfnisse abzuklären.

«Größtes Projekt des modernen Polens»

Nicht nur für die Luftfahrt Polens ist das Projekt bedeutend, sondern auch für das gesamte Land. Ungefähr 35 Milliarden Zloty oder umgerechnet 8,1 Milliarden Euro soll der Bau der ersten Stufe mit 45 Millionen Passagiere kosten. Die geplanten Zug- und Straßenverbindungen könnten nochmals genauso viel erfordern. Der für das Projekt zuständige stellvertretende Infrastrukturminister Mikolaj Wild sprach derweil vom «größten Projekt in der modernen Geschichte Polens.»