Weniger Jobs und Flieger
So will sich Air Seychelles fit schrumpfen
Die nationale Airline der Seychellen bekommt viel Konkurrenz. Die Regierung hat nun angekündigt, wie die Fluglinie überleben soll - auch durch Stellenabbau.
Flugzeug von Air Seychelles: Die Airline baut ab.
Flugzeug von Air Seychelles: Die Airline baut ab.
Schon im Januar war klar, dass auf Air Seychelles ein hartes Jahr zukommt. Die nationale Fluggesellschaft der Seychellen kündigte an, zum 24. April die Verbindungen nach Paris sowie nach Antananarivo auf Madagaskar einzustellen. «Dies stellt eine große Herausforderung für das Unternehmen dar, da Paris ungefähr 30 Prozent unseres gesamten Passagieraufkommens ausmacht», sagte Airline-Chef Remco Althuis damals.
Nun ist klar: Auch das Personal bekommt den Abbau zu spüren. Tourismus- und Luftfahrtminister Maurice Loustau-Lalanne kündigte laut der Seychelles News Agency in der Nationalversammlung an, dass von den mehr als 800 Mitarbeitenden der Airline 174 ihre Jobs verlieren werden. 28 offene Stellen sollen außerdem nicht nachbesetzt werden.
Abu Dhabi, Mumbai, Mauritius, Südafrika
Am meisten werde die Kabinenbesatzungen betroffen sein. Sowohl Vertreter der Opposition als auch der Regierung stellten sich laut dem Bericht gegen die Stellenstreichungen und forderten, die Pläne vorerst auf Eis zu legen. Loustau-Lalanne sagte, der Abbau sei bedauerlich, aber «er wird helfen, die nationale Fluggesellschaft zu retten». Auch Präsident Danny Faure betonte in seiner Rede zur Lage der Nation im März, dass der Abbau nötig sei.
Zusammen mit Etihad – die 40 Prozent an Air Seychelles hält – werde sich die Airline darauf konzentrieren, Betriebskosten zu reduzieren, Ausgaben zu decken und Gewinne zu machen, so Minister Loustau-Lalanne. Air Seychelles werde sich auf Bereiche fokussieren, in denen Gewinne möglich seien und man Vorteile habe. «Dazu gehören Bodenabfertigung, Frachtabfertigung, Inlandsbetrieb sowie Flüge nach Abu Dhabi, Mumbai, Mauritius und Südafrika», erklärte er.
British Airways, Joon, Edelweiss Air
Zur Flotte führte der Minister aus, Air Seychelles werde mit ihren zwei Airbus A320 weiterfliegen sowie mit fünf ihrer sechs DHC-6-400 Twin Otter. Die sechste der Turboprop-Maschinen soll verkauft werden.
Die nationale Airline der Seychellen steht in einem harten Konkurrenzkampf, da immer mehr internationale Anbieter das Archipel selber ansteuern. So fliegt British Airways seit März 2018 wieder von London Richtung Seychellen, nachdem die Briten die Verbindung 2004 eingestellt hatten. Air-France-Tochter Joon will im Mai ab Paris folgen und Edelweiss Air im September ab Zürich.