Superjet New
So soll der Superjet russischer werden
Der Regionalflieger aus Russland bekommt mehr heimische Komponenten - so etwa das Fahrwerk. Das Projekt trägt den Namen Superjet New.
Tür eines Sukhoi Superjets: Besteht noch zum größten Teil aus ausländischen Teilen.
Tür eines Sukhoi Superjets: Besteht noch zum größten Teil aus ausländischen Teilen.
Schon vor zwei Jahren präsentierte Russland Pläne, Flugzeuge von Airbus, Boeing und anderen ausländischen Herstellern im Inland durch eigene Modelle zu verdrängen. Seitdem treibt der Luftfahrtkonzern UAC die Zertifizierung des Mittelstreckenjets MS-21-300 voran und auch ein Megafrachter ist als Ersatz für die Antonov An-124 in Planung.
Und der Regionalflieger Superjet soll russischer werden. Bereits im September erklärte Sergey Chemezov, Chef des staatlichen Technologie- und Rüstungskonzerns Rostec, zu dem auch UAC gehört, der Sukhoi Superjet brauche womöglich einen neuen Namen. Der könne dann ein russischer sein. Das Flugzeug solle auch weniger ausländische Teile enthalten, so Chemezov.
2024 soll es soweit sein
Jetzt wird der Plan konkreter. Das zu Rostec gehörende Unternehmen Technodinamika teilt mit, man werde bis 2023 ein eigenes Fahrwerk für den Superjet entwickeln. Das russische Produkt soll das aktuelle von Safran aus Frankreich ersetzen. Die Arbeiten sind schon angelaufen. Auch der Ersatz der Triebwerke ist seit Längerem ein Thema. Statt den französisch-russischen Power Jet Sam 146 sollen Aviadvigatel PD-14 zum Einsatz kommen.
Das russische Ministerium für Industrie und Handel will den Anteil der russischen Komponenten am Superjet auf 50 bis 60 Prozent erhöhen. Derzeit kommt die ganze Hydraulik aus den USA (Lieferant: Parker), die Flugsteuerung stammt aus Deutschland (Liebherr) oder die Cockpitsitze werden in Großbritannien produziert (Ipeco). Der russifizierte Flieger soll dann Sukhoi Superjet – New heißen. Er soll ab 2024 gebaut werden.
Betreiber oft unzufrieden
Der Austausch von ausländischen durch russische Teile soll den Superjet laut den Plänen auch verlässlicher machen und dafür sorgen, dass die Lufttüchtigkeit des Fliegers besser wird. Das war zuletzt immer wieder ein Problem. Viele Betreiber sind mit Service und Ersatzteilversorgung nicht zufrieden. Im ersten Halbjahr 2019 verdiente Sukhoi kaum noch Geld mit dem Superjet.