Zeitplan
So plant SAS den Wechsel von Star Alliance zu Skyteam
Die skandinavische Fluglinie arbeitet auf den Abschluss des Insolvenzverfahrens und den Wechsel von Star Alliance zu Skyteam hin. Der Chef von SAS äußert sich zu den nächsten Schritten.
Airbus A350 von SAS (Montage): Allianz-Wechsel.
Airbus A350 von SAS (Montage): Allianz-Wechsel.
SAS braucht Geld. Daher hat sich die skandinavische Airline im Rahmen ihres laufenden Insolvenzverfahrens neue Investoren gesucht. Künftig wird der Finanzinvestor Castlelake 32 Prozent halten, der dänische Staat 25,8 Prozent, Air France-KLM 19,9 Prozent und Finanzinvestor Lind Invest 8,6 Prozent. Die restlichen Aktien gehen an diverse Gläubiger.
Aufgrund des Einstiegs der Skyteam-Mitglieder Air France und KLM wird SAS aus der Star Alliance austreten, bei der sie Gründungsmitglied war. Und sie wird zum Bündnis des neuen Aktionärs wechseln. «Das wird nicht umgehend geschehen», sagte SAS-Chef Anko van der Werff Anfang Oktober, aber «zu gegebener Zeit». Jetzt geht er mehr ins Detail.
Die Schritte im Insolvenzverfahren
«Ich denke, dass wir wohl erst im Sommer aus Chapter 11 herauskommen werden», sagte van der Werff gegenüber dem Portal The Points Guy. Chapter 11 ist ein Sanierungsverfahren im Insolvenzrecht der USA, das SAS für die Restrukturierung nutzt. Am 21. November erhielt sie vom Insolvenzgericht grünes Licht für den Einstieg der neuen Investoren.
Der SAS-Chef wies darauf hin, dass es noch etliche weitere Schritte nötig seien, etwa der formelle Sanierungsplan, Anhörungen zur Bestätigung (im Englisch Confirmation Hearings), Genehmigungen der Europäischen Kommission und mehr. «Ich denke, eigentlich kann man wahrscheinlich erst im Frühjahr sagen, was passieren wird und wie schnell.»
Fluggäste sollen wenig mitbekommen
Die Arbeiten für den Austritt aus der Start Alliance Austritt und parallel zum Skyteam-Beitritt können allerdings schon vorher dem Ende der Insolvenz beginnen. «Sobald es ein Confirmation Hearing gibt, wird ziemlich klar sein, dass die passieren wird», so van der Werff. «Von diesem Moment an werden wir wohl sehen, wie Star heruntergefahren wird, und natürlich wollen wir Skyteam im gleichen Tempo oder schneller hochfahren.»
Der Chef der skandinavischen Fluggesellschaft sagte, dass es bei all dem eine zentrale Herausforderung sei, die Auswirkungen auf die Fluggäste so gering wie möglich zu halten. «Wir wollen nicht, dass die Passagiere das ausbaden müssen», sagte van der Werff.
Interesse an Transatlantik-Kooperation
SAS plant über die bloße Mitgliedschaft bei Skyteam hinaus auch eine engere Zusammenarbeit mit Air France-KLM und deren Partnern. Van der Werff sagte, man strebe eine Teilnahme an bestehenden Kooperationen an, darunter dem transatlantischen Joint Venture zwischen Delta Air Lines, Air France-KLM und Virgin Atlantic.
Auch wenn der Nordatlantik im Fokus steht, sagte der SAS-Chef: «Wenn wir an die Zukunft denken, würden wir auch gerne sehen, was wir auf der asiatischen Seite tun können.» Dabei habe er Skyteam-Mitglieder wie China Eastern und Korean Air im Blick.