Letzte Aktualisierung: um 21:05 Uhr

Neue Boeing 787-9

So plant Austrian Airlines die Einflottung der elf Dreamliner

Bis in vier Jahren will die österreichische Nationlairline die Modernisierung ihrer Langstreckenflotte abschließen. Was plant Austrian Airlines in diesem Prozess und welche Fragen sind noch zu lösen?

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Nun ist auch die OE-LPM zurück in Europa. Die zweite Boeing 787-9 von Austrian Airlines startete am Montagabend in Taipeh und wird am Dienstagmorgen (28. Mai) in Teruel in Spanien landen. Dort wird sie danach ihr rot-weißes Farbkleid bekommen.

In Taipeh wurde der Dreamliner in den vergangenen fünf Wochen beim Wartungsunternehmen EGAT für seinen Einsatz in Österreich vorbereitet. Dabei installierten die Fachleute des taiwanischen Wartungsunternehmens neue Software, passten das Kommunikationssystem an und adaptierten die Notfallausrüstung an den Standard von Austrian Airlines. «Weitaus am meisten gab aber die Kabine zu tun», sagt Klaus Schludnig, Projektleiter Einflottung 787 bei AUA.

«Wir stellen bewusst sehr hohe Ansprüche»

Denn die OE-LPM flog wie die bereits für AUA fliegende OE-LPL früher für Bamboo Airways. Das bestehende Interieur wurde von der österreichischen Lufthansa-Tochter zwar übernommen. Doch es wurde eine Sanierung und ein sogenanntes Trim-and-Finish-Programm durchgeführt, also ein Anpassen und Ausbessern von Oberflächen.

Dabei wurden beispielsweise die Tapeten, Logos, Schilder angepasst sowie Sitzbezüge und Kopfstützenbezüge ausgewechselt. Austrian Airlines ließ aber auch auch Gebrauchsschäden aus dem Betrieb bei der vietnamesischen Vorbetreiberin behoben. «Wir stellen dabei bewusst sehr hohe Ansprüche. Wir wollen den Gästen ein wirklich neuwertiges und hochstehendes Produkt bieten», sagt Schludnig.

Als nächstes fünf Hainansa-Dreamliner

Die zweite Boeing 787 wird ebenfalls in den kommenden Wochen in Betrieb genommen. Danach bekommt Austrian Airlines neun weitere Dreamliner. «Bis 2028 soll die Einflottung abgeschlossen sein», sagt AUA-Projektleiter Schludnig.

Die fünf weiteren Exemplare werden von Lufthansa an die österreichische Schwester weitergereicht. Es sind die fünf Exemplare, die bei Boeing in der Konfiguration von Hainan Airlines gebaut wurden, aber dann an Lufthansa ausgeliefert wurden. Sie wurden an die Lufthansa-Standards angepasst, besitzen jedoch dieselbe Konfiguration und Kabineneinrichtung wie die ersten beiden Boeing 787 von Austrian Airlines. Sie werden gerne Hainansa-Dreamliner genannt.

Kabine der letzten vier Boeing 787 noch nicht bestimmt

Danach erhält Austrian Airlines nochmals vier Boeing 787 direkt ab Werk. «Welche Kabinenkonfiguration sie bekommen werden, ist noch nicht entschieden», sagt Schludnig. Auch wenn das von Bamboo und Hainan übernommene Interieur sehr gut sei, werde die Einrichtung für die vier letzten Dreamliner genau evaluiert. «Ziel ist es, die Flotte mit einem modernen sowie einheitlichen Flotten- und Kabinenstandard auszustatten», so der AUA-Manager.

Austrian Airlines musste lange auf die Erneuerung ihrer in die Jahre gekommenen Langstreckenflotte warten. Denn aus der Lufthansa-Konzernzentrale hieß es stets: «Neue Flugzeuge gibt es erst, wenn ihr die auch selbst finanzieren könnt». Als dann die Lufthansa Group die Modernisierung doch bewilligte, gestand sie der österreichischen Tochter zehn Dreamliner als Ersatz für ihre neun deutlich über 20 Jahre alten Boeing 767 und 777 zu. Doch inzwischen kann sie sogar elf Boeing 787-9 übernehmen. Das erlaubt ihr die Erhöhung von Frequenzen und die Aufnahme neuer Ziele.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie die Bilder aus dem ersten Dreamliner von Austrian Airlines Ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat.