Tochter Scoot
Singapore Airlines holt sich Embraer E2 in die Gruppe
Bisher betreibt die Singapore-Airlines-Gruppe nur Flugzeuge von Boeing und Airbus. Doch das ändert sich jetzt dank Tochter Scoot - zur Freude von Embraer.
Embraer E190-E2 von Scoot: So soll sie aussehen.
Embraer E190-E2 von Scoot: So soll sie aussehen.
Zur Flotte von Singapore Airlines gehören aktuell sechs verschiedene Flugzeugmodelle: Airbus A350 und A380, Boeing 737, 747, 777 und 787. Bei Billigtochter Scoot sind es immerhin drei: Airbus A320 und A321 sowie Boeing 787. Alles Jets von Airbus und Boeing.
Doch das Duopol in der Flotte der Singapore-Airlines-Gruppe endet nun. Denn am Freitag (17. Februar) teilte sie mit, dass Scoot neun neue Embraer E190-E2 erhalten wird. «Die E190-E2 wird das erste Flugzeug dieses Typs in der SIA-Gruppe sein», betont der Konzern.
Großer Erfolg für Embraer
Scoot wird die Flugzeuge von der Leasinggesellschaft Azorra beziehen, mit der sie eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet hat. Der erste der Jets soll 2024 ankommen, die anderen acht bis Ende 2025. Sie werden «auf Kurz- und Mittelstreckenflügen mit einer Flugdauer von bis zu fünf Stunden zum Einsatz kommen», so das Unternehmen. «Die neue Flugzeugbestellung wird dazu beitragen, das Streckennetz der SIA-Gruppe zu verstärken und die steigende Nachfrage nach Flugreisen zu bedienen.»
Auch wenn Scoot die Flieger über eine Leasingfirma bezieht und nicht bei Embraer selber kauft, ist es ein großer Erfolg für den brasilianischen Flugzeugbauer – gerade bei der weniger populären E190-E2. Denn während Embraer für die größere E195-E2 schon mehr als 200 feste Orders eingesammelt hat, stehen es bei der E190-E2 gerade einmal 20 im Orderbuch.
Azorra hat bis zu 50 Flieger bestellt
Die Zahl könnte durch flexible Vereinbarungen allerdings noch steigen – wie bei Azorra. Die Leasingfirma aus den USA hatte im Januar 2022 bei Embraer 20 Flugzeuge bestellt und sich Kaufrechte für 30 weitere gesichert. «Die flexible Vereinbarung ermöglicht es Azorra, E190-E2 oder E195-E2 zu erwerben», erklärte die Firma damals.
Die E190-E2 hat in enger Ein-Klassen-Bestuhlung Platz für bis zu 114 Reisende. Die Reichweite des Modells gibt der Hersteller voll besetzt mit 5278 Kilometern an.
Die meisten Ziele mit E190-E2 erreichbar
Scoot hat ein umfangreiches Netzwerk in Asien und fliegt auch nach Australien. Die meisten Ziele sind mit der E190-E2 zu erreichen, wenn auch beispielsweise Melbourne in Australien (mehr als 6000 Kilometer) und Sapporo in Nordjapan (mehr als 5900 Kilometer) zu weit entfernt sind von Singapur. Für Scoots Langstreckenziele Jeddah, Athen und Berlin kommt das Modell eh nicht infrage.