Letzte Aktualisierung: um 19:37 Uhr

Bei Staatsbesuch

Serbien bittet Qatar Airways um Einstieg bei Air Serbia

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić dient Katar Air Serbia an. Qatar Airways soll strategischer Partner der serbischen Nationalairline werden.

Mitte Januar haben Qatar Airways und Air Serbia ein umfangreiches Codeshare-Abkommen bekannt gegeben. Startdatum war der 1. Februar. Seitdem werden über 40 Ziele gemeinsam vermarktet. Die Golfairline bietet derzeit fünf wöchentliche Flüge zwischen Doha und Belgrad. Aufgenommen hatte sie die Strecke 2012.

Doch der serbische Präsident Aleksandar Vučić will mehr. Bei einem Treffen mit dem Emir von Katar soll er um die Prüfung eines strategischen Einstiegs von Qatar Airways bei Air Serbia gebeten haben, schreibt das Portal Ex-Yu Aviation. Er begründet sein Anliegen damit, dass man aktuell eine saubere Bilanz habe, aber die Zukunft maßgeblich von den Entwicklungen am Markt abhinge und damit nicht mehr in den eigenen Händen liege.

Etihad mit Minderheitsbeteiligung

Die Antwort des Emirs ist nicht bekannt. Air Serbia hat bereits Erfahrungen mit Golfairlines, allerdings nicht unbedingt nur positive. Vor zehn Jahren übernahm Etihad Airways mit großen Ambitionen 49 Prozent der Anteile. Als die Nationalairline von Abu Dhabi selbst in Schieflage geriet, zog sich aus allen Kapitalpartnerschaften zurück. Der serbische Staat sprang 2020 ein und übernahm für Millionen wieder 82 Prozent der Anteile. Inzwischen ist sie nur noch mit 16,4 Prozent beteiligt.

Etihad hält heute weiter rund 18 Prozent an Air Serbia. Ob das ein Problem für einen strategischen Einstieg für Katar darstellt, ist unklar. «Etihad Airways ist ein Minderheitsaktionär, hat aber keinen Einfluss auf das Management des Unternehmens», teilte Air Serbia kürzlich vorsorglich mit.

Ausbau der Flotte und des Netzes

Air Serbia hat vergangenes Jahr mit 2,7 Millionen wieder fast so viele Gäste befördert wie vor der Pandemie. Allgemein setzt die Fluglinie wieder auf Wachstum. Diesen Sommer führt sie zahlreiche neue Strecken ein. Zudem fliegt sie seit Kurzem nach Tianjin in China, im Mai folgt Chicago als zweite Destination neben New York in den USA. Dazu hat sie einen zweiten Airbus A330-200 eingeflottet.

Ein dritter könnte folgen. «Wenn sich China als Erfolgsgeschichte erweist und die Märkte sich öffnen, könnten wir auf drei Flugzeuge aufstocken. Langfristig kann ich mir eine Flottengröße von etwa fünf Flugzeugen auf der Langstrecke vorstellen», erklärte Chef Jiri Marek im September gegenüber aeroTELEGRAPH.