Projekt Blue Condor
Airbus-Segelflieger soll noch dieses Jahr mit Wasserstoffmotor abheben
Airbus will herausfinden, welche Auswirkungen Wasserstoff-Kondensstreifen aufs Klima haben. Dazu lässt er nun erstmals ein Flugzeug mit Wasserstoffmotor abheben - allerdings nicht als Antrieb.
Der erste Flug des Projektes Blue Condor: Der Segelflieger …
… hat einen kleinen Wasserstoff-Tank dort verbaut, wo sonst ein zweiter Mensch Platz nimmt.
Blick aus dem Verfolgungsflieger, der die Messungen vornimmt.
Hinter dem Segelflugzeug fliegt eine zweite Maschinen, welche die Emissionen des Wasserstoff-Verbrennungsmotors misst.
Der erste Flug des Projektes Blue Condor: Der Segelflieger …
… hat einen kleinen Wasserstoff-Tank dort verbaut, wo sonst ein zweiter Mensch Platz nimmt.
Blick aus dem Verfolgungsflieger, der die Messungen vornimmt.
Hinter dem Segelflugzeug fliegt eine zweite Maschinen, welche die Emissionen des Wasserstoff-Verbrennungsmotors misst.
«Unsere Branche weiß immer noch nicht, was der richtige Weg ist», sagte Mike Sinnett, Chef von Boeings Produktentwicklung, zu Beginn der Farnborough Airshow mit Blick auf klimaneutrales Fliegen. Wasserstoff sei ein gutes Beispiel. Solange man nicht wisse, wie der Einfluss von Wasserstoff-Kondensstreifen aufs Klima sei, wisse man auch noch nicht, ob Wasserstoff die richtige Antriebsart für die Zukunft sei, so der Boeing-Manager.
Airbus wird genau das nun untersuchen. Am Mittwoch (20. Juli) stellte der Flugzeugbauer in Farnborough das Projekt Blue Condor vor. Dabei führt die Tochter Airbus Up Next mit einem Segelflieger vom Typ Arcus einstündige Testflüge mit einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor durch, während ein anderes Flugzeug dahinter die Emissionen misst.
Segelflieger vermeiden Verzerrungen
Bei dem Wasserstoff-Motor handelt sich um eine sehr einfache Version, die den Flieger nicht antreibt. Das Flugzeug wird beim Start geschleppt. Ein weiterer Segelflieger wird mit einem herkömmlichen kerosinbetriebenen Verbrennungsmotor fliegen, um Vergleichsdaten zu generieren. Die Wahl auf Segelflugzeuge fiel, da sie keine anderen Emissionen erzeugen, welche die gesammelten Daten verzerren könnten.
«Wir wissen, dass bei der Verbrennung von Wasserstoff kein Kohlendioxid freigesetzt wird, aber wir wissen auch, dass bei der Verbrennung von Wasserstoff Kondensstreifen entstehen, wobei Wasserdampf und Wärme die wichtigsten Nebenprodukte sind», erklärt Sandra Bour Schaeffer, Chefin von Airbus Up Next. Den vereinfachten Wasserstoffverbrennungsmotor hat der Flugzeugbauer zusammen mit Partnern selber gebaut.
DLR sammelt Daten und wertet sie aus
Die Tests werden Ende 2022 im US-Bundesstaat North Dakota in Zusammenarbeit mit der University of North Dakota stattfinden. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR wird die Daten sammeln und auswerten, die mit Messgeräten im Verfolgungsflugzeug erfasst werden. Im kommenden Frühjahr sollen die Ergebnisse vorliegen.
Airbus hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 ein Wasserstoffflugzeug zu entwickeln, dass zwischen 100 und 200 Reisende transportieren kann. Das Projekt trägt den Namen Zero-E.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie erste Bilder von Blue Condor.