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No-Fly-List

Sechsjähriger darf nicht fliegen: Terrorverdacht

Syed Adam Ahmed ist sechs Jahre alt. Doch zum zweiten Mal schon wurde der kanadische Junge nun als hochverdächtiger Terrorist eingestuft - weil sein Name auf einer Anti-Terror-Liste erscheint.

Oops, they did it again. Eine kanadische Familie buchte einen Flug von Toronto nach Edmonton. Doch als sie ihren sechsjährigen Sohn vergangenen Freitag (4. März) online einchecken wollten, verweigerte das System dem Kleinen die Zuteilung eines Sitzplatzes. Denn der Junge mit Namen Syed Adam Ahmed steht auf der Anti-Terror-Liste der Regierung, offiziell Passenger Protect Program genannt. «Wann hört das endlich auf», schrieb seine Mutter genervt bei Twitter.

Dasselbe ist der syrischstämmigen, aber seit Jahren bestens integrierten Familie im Januar nämlich schon einmal passiert. Ihr Sohn wurde damals am Flughafen beim Check-In abgefangen, als er mit seinem Vater in die USA zu einem Eishockeyturnier reisen wollte. Der Computer spuckte bei ihm aus: «High Profile». Er wurde also als Hochverdächtiger identifiziert. Das Problem: Der Eintrag gilt einem anderen Mann mit gleichem Namen.

Andere Familien haben dasselbe Problem

Das Schicksal von Syed Adam Ahmed hatte im Januar die kanadische Politik wachgerüttelt. Der Transportminister verpflichtete sich damals, der Sache der Anti-Terror-Liste nachzugehen, nachdem herausgekommen war, dass zahlreiche andere Familien dasselbe Problem haben. Ihre Kinder galten auch als terrorverdächtig.

Geschehen ist offenbar nichts. Immerhin konnte der sechsjährige Syed Adam Ahmed am Ende doch noch fliegen. Bei Air Canada setzte man auf eine Gesichtskontrolle, um zu merken, dass der Junge keine Gefahr für den internationalen Luftverkehr darstellt.