Letzte Aktualisierung: um 19:39 Uhr

Gespräche über Bestellung

Scoot hat Interesse an Embraers E2-Jets

Die Billigtochter von Singapore Airlines will kleinere Ziele in ihr Streckennetz aufnehmen. Deshalb schaut sie sich Regionaljets an. Scoot spricht mit Embraer über eine große Bestellung von E2-Jets.

Auch in Asien nahmen Billigairlines den etablierten Anbietern immer mehr Marktanteile weg. Darauf reagierte Singapore Airlines vor elf Jahren mit der Gründung von Scoot. Die neue Lowcost-Tochter startete 2012 mit sechs Boeing 777-200, die sie von ihrer Mutter übernommen hatte. Schon nach drei Jahren aber stellte sie auf eine Dreamliner-Einheitsflotte um.

Scoot flog fortan mit Boeing 787 zu Mittel- und Langstreckenzielen. Doch der Markt blieb umkämpft und Singapore Airlines beschloss, die Airline durch die Fusion mit ihrer auf die Kurzstrecke spezialisierten Billigtochter Tigerair schlagkräftiger zu machen. Deshalb stießen 2017 auch Airbus-Jets zur Flotte von Scoot.

Neue Ziele in Südostasien

Heute besteht der Flugzeugpark der Billigairline mit den gelb-weißen Fliegern aus 20 Boeing 787-8 und 787-9, 25 Airbus A320, sechs A320 Neo und neun A321 Neo. Bald könnte ein weiteres Modell hinzukommen. Mutter Singapore Airlines spricht mit Embraer über eine Bestellung von E2-Jets, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf Insider schreibt.

Mit den Regionaljets möchte Scoot neue regionale Ziele in Südostasien aufnehmen, für welche die Airbus A320 und A321 zu groß sind. Bei den Gesprächen gehe es um eine Order im Umfang von bis zu 50 Jets, so der Bericht. Embraer hat mit der E190-E2 (maximal 114 Sitze) und der E195-E2 (maximal 146 Sitze) zwei Varianten im Angebot. Die dritte, die E175-E2 (maximal 90 Sitze), liegt aktuell auf Eis.

E2 hinkt Airbus A220 hinterher

Für den brasilianischen Flugzeugbauer wäre es ein großer Erfolg. Aktuell hat er erst 201 Bestellungen für die E195-E2 eingesammelt und 20 für die E190-E2. Das sind deutlich weniger Orders als Airbus für den A220 erhalten hat. «Der A220 kam drei Jahre vor der Embraer E2 auf den Markt. Und dann waren wir zwischenzeitlich auch noch mit der inzwischen geplatzten Fusion mit Boeing beschäftigt. Bombardier und später Airbus hatten ganz einfach deutlich mehr Zeit, um ihr Flugzeug zu verkaufen», sagte dazu Arjan Meijer, Chef der zivilen Sparte von Embraer im Interview mit aeroTELEGRAPH. Man hole aber auf.