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Panne nach Panne

Monsterverspätung verärgert Scoot-Passagiere

Passagiere mussten in Athen 56 Stunden auf den Abflug von Scoot nach Singapur warten. Ein deutscher Passagier erzählt.

Eigentlich sollte Athen für Michael Ludwig nur ein kurzer Halt auf dem Weg nach Asien sein. Doch inzwischen könnte man seinen Aufenthalt fast als Kurzurlaub in der griechischen Metropole bezeichnen – allerdings als unfreiwilligen Kurzurlaub. Der Deutsche wollte am Dienstag (18. Dezember) mit der Singapore-Airlines-Tochter Scoot via Athen nach Singapur fliegen. Doch er steckte gemeinsam mit über 300 weiteren Passagieren zweieinhalb tage lang in Athen fest.

Zunächst war der Auslöser für die Verspätung von Flug TR713 ein technisches Problem. Nachdem die Reisenden bereits in den Dreamliner eingestiegen waren, passierte mehrere Stunden lang nichts. Dann mussten alle wieder aussteigen. Die Reparatur des Flugzeugs dauerte wegen «operativer Einschränkungen», wie Scoot es bezeichnet, länger als gedacht. Irgendwann durften die Passagiere dann wieder einsteigen –  nur um wieder herausgebeten zu werden. Die Crew hatte ihre maximale Arbeitszeit erreicht und musste die vorgegebene Ruhezeit einhalten.

Zwei Nächte im Hotel

Die 321 Passagiere wurden daraufhin in einem Hotel untergebracht. Immerhin die war keine Enttäuschung, berichtet Passagier Ludwig. «Volle Verpflegung und Blick auf die Akropolis – das geht auch deutlich schlechter.» Eigentlich sollte es dann am Morgen des 19. Oktober weitergehen. Wieder stiegen die Reisenden in die Boeing 787 ein. Und wieder mussten sie aussteigen. Dieses Mal war der Grund eine fehlende Starterlaubnis vom Flughafen. Die genaue Begründung dafür ist nicht bekannt. Scoot war jedoch gezwungen, einen neuen Flieger von Singapur nach Athen zu schicken.

Der hob nun am Donnerstagabend um 19 Uhr ab – 56 Stunden nach der eigentlich geplanten Abflugszeit. Viele Reisende verpassten jedoch ihre Anschlussflüge – so auch Ludwig. Scoot buchte ihn auf einen neuen Flug an, der allerdings erst nach zwei Tagen startet. «Mangelhaft ist die Kommunikation», beschwert sich der Passagier. Offizielle Aussagen habe es wenige gegeben, in Athen sei außer der Crew kein eigenes Personal vor Ort. Am hilfreichsten seien die Aushänge im Hotel gewesen.

Auf Entschädigung hingewiesen

Scoot entschuldigt sich bei den Passagieren und macht sie darauf aufmerksam, dass sie Anrechte auf Entschädigung haben. «Dass Scoot offensiv auf die Entschädigung nach EU-261 hinweist, hat mich überrascht» berichtet Passagier Ludwig.