Neuer Viersitzer
Ex-Swiss-Pilot entwickelt eigenes Elektroflugzeug
Früher war er Pilot bei Swiss. Seit acht Jahren arbeitet Rolf Stuber am ersten elektrischen Kleinflugzeug aus der Schweiz. Jetzt hat sein SF-1-Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Der erste Protyop der SF-1 wurde in der vergangenen Woche zusammengabeut.
Die SF-1 von Smartflyer von vorne: Im kommenden Jahr soll der Erstflug erfolgen.
Eine Animation zeigt das neue Kleinflugzeug im Flug…
…und im Hangar.
Der erste Protyop der SF-1 wurde in der vergangenen Woche zusammengabeut.
Die SF-1 von Smartflyer von vorne: Im kommenden Jahr soll der Erstflug erfolgen.
Eine Animation zeigt das neue Kleinflugzeug im Flug…
…und im Hangar.
Zwischen Basel und Bern liegt Selzach. Die Gemeinde hat rund 3000 Einwohner und ist die Heimat von Smartflyer, einem Schweizer Start-up, das an der Entwicklung eines Elektroflugzeugs arbeitet. In der vergangenen Woche gab es einen Grund zum Feiern: Nach acht Jahren Entwicklung wurde der Rumpf zum ersten Mal auf seine Räder gestellt und die Flügel montiert.
Damit hat das Team um Gründer und Chefdesigner Rolf Stuber einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Serienproduktion erreicht. 2016 gründete der pensionierte Swiss-Pilot mit drei Partnern die Smartflyer AG. Das Start-up arbeitet seitdem an einem ganz neuen Flugzeugdesign für vier Personen. Der Name: SF-1.
Neues Design
Der Unterschied zu vielen anderen Entwicklungen: Statt ein bestehendes Kleinflugzeug zu elektrifizieren, wird die SF-1 speziell für den Elektroflug gebaut, um die größtmögliche Effizienz zu erreichen. Das zeigt schon das Design. Der Propeller sitzt bei der SF-1 am Seitenleitwerk. Laut Smartflyer wird so die beste Schubwirkung erzielt.
Die Zelle besteht aus Kohlefaser und wird in einem Stück gepresst. Dadurch weist der Rumpf keine Klebestellen auf. Die Batterien für den Elektro-Flieger sind in den Tragflächen untergebracht.
Zwei Antriebsmöglichkeiten
Das Entscheidende ist jedoch der Antrieb. Die SF-1 ist ein hybrid-elektrisches Flugzeug. In der Nase des Flugzeugs ist ein Verbrennungsmotor von Rotax verbaut, der einen Generator antreibt, um im Flug Strom für die Batterien in den Tragflächen zu produzieren. Smartflyer nennt das System «Range Extender». Mit Hilfe dieser Technik kann das Kleinflugzeug 800 Kilometer weit fliegen beziehungsweise rund vier Stunden in der Luft bleiben.
Es gibt auch die Option, den Verbrennungsmotor durch zusätzliche Batterien zu ersetzen. So kann das Flugzeug zwei bis zweieinhalb Stunden rein elektrisch in der Luft bleiben. Start und Landungen werden immer elektrisch durchgeführt. Die Startleistung liegt bei 160 Kilowatt und die Reisegeschwindigkeit zwischen 50 und 60 Kilowatt. Das maximale Startgewicht beträgt 1400 Kilogramm.
Erstflug im kommenden Jahr
Auch der Geräuschpegel in der Kabine soll extrem niedrig sein. So soll ein normales Gespräch in der Kabine ohne Kopfhörer möglich sein. Laut Hersteller sind die Betriebskosten ein weiterer Vorteil. Elektromotoren sind weniger wartungsintensiv und im Unterhalt preiswerter als Verbrennungsmotoren.
Der in der vergangenen Woche erstmals zusammengebaute Prototyp soll im kommenden Jahr seinen Erstflug feiern. Um das möglich zu machen, sucht Smartflyer neue Investoren. Wenn alles gut geht, steht die Zertifizierung für das Jahr 2030 an.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie die Bilder der SF-1 von Smartflyer. Ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat.