Letzte Aktualisierung: um 10:01 Uhr

Haiti

Schüsse treffen Jets von Spirit Airlines und Jetblue

In Port-au-Prince trafen Schüsse zwei Airbus A320 aus den USA. Neben einem Jet von Spirit Airlines trafen Kugeln auch einen von Jetblue. Der Flughafen in Haiti stellte den Betrieb ein.

Der Airbus A320 Neo von Spirit Airlines hatte den Flug eigentlich schon so gut wie geschafft. In rund eineinhalb Stunden war er von Fort Lauderdale in Florida nach Port-au-Prince geflogen. Doch in einer Höhe von nur noch rund 150 Metern brach die Crew den Landeanflug auf den Flughafen der Hauptstadt Haitis ab und startete durch.

Der beunruhigende Grund: Schüsse. Von den Reisenden wurde niemand verletzt, aber eine Flugbegleiterin erlitt leichte Verletzungen, bestätigte ein Sprecher von Spirit Airlines gegenüber der Zeitung Miami Herald. Der Flug wurde zum Flughafen Cibao nahe Santiago in der benachbarten Dominikanischen Republik umgeleitet, wo der Jet sicher landete.

Schäden durch Schüsse am Flugzeug

«Nach der Ankunft des Fluges wurden bei einer Inspektion Schäden am Flugzeug festgestellt, die auf Schüsse zurückzuführen sind», heißt es von Spirit Airlines. Der Airbus A320 Neo wurde aus dem Verkehr gezogen und Spirit organisierte ein anderes Flugzeug, um die Gäste und die Crew nach Fort Lauderdale zurückzubringen.

Die Flüge nach Haiti habe man vorsichtshalber eingestellt. Wie später bekannt wurde, war am gleichen Tag auch ein Flugzeug von Jetblue von Schüssen getroffen worden. Der Airbus A320 war in Port-au-Prince gestartet und hatte New York als Ziel. Gemerkt hat davon an Bord niemand etwas. Eine Inspektion am Boden zeigte dann aber ein Einschussloch.

Immer wieder Schießereien

Die Flughafenbehörde des internationalen Flughafens Toussaint Louverture in Haitis Hauptstadt entschied, den kommerziellen Flugbetrieb einzustellen. Flieger von Jetblue, Air Caraïbes und Amerijet Cargo drehten auf der Reise nach Haiti wieder ab. Ein Jetblue-Flug nach New York hob aber noch ab.

Es ist das zweite Mal, dass in den vergangenen Wochen Schießereien in der Nähe des Flughafens stattfanden. Das Ganze ereignet sich inmitten politischer Unruhen. Premierminister Garry Conille wird nach weniger als einem halben Jahr im Amt abgelöst und vom Geschäftsmann Alix Didier Fils-Aime ersetzt.

Keine Flüge nach Haiti am Dienstag

Als Reaktion auf die Schießerei haben amerikanische Fluggesellschaften wie American Airlines und Jetblue ihre Flüge nach Port-au-Prince vorläufig gestrichen. Auch die haitische Sunrise Airways hat bis auf Weiteres alle Flüge eingestellt.

Die Botschaft der USA in Haiti hat eine Sicherheitswarnung herausgegeben. Es gebe «von Banden gesteuerte Bemühungen, Reisen nach und aus Port-au-Prince zu blockieren». Das passiere mit bewaffneter Gewalt und der Blockierung von Straßen, Häfen und Flughäfen.