Öffnung
Saudi-Arabien sucht Pilotinnen
Bis jetzt gab es in Saudi-Arabien nur eine lizenzierte Pilotin. Das ändert sich jetzt - auch weil es an Personal fürs Cockpit fehlt.
Hanadi Zakaria Hindi: Erste Pilotin Saudi-Arabiens.
Hanadi Zakaria Hindi: Erste Pilotin Saudi-Arabiens.
Saudi-Arabien braucht in den kommenden sechs Jahren rund 8800 neue Piloten. Der hohe Bedarf resultiere aus dem Wachstum der saudischen Fluggesellschaften, so die National Aviation Academy. Eine Quelle zur Rekrutierung von Talenten hat die Branche bislang allerdings so gut wie gar nicht genutzt: den weiblichen Teil der Bevölkerung.
Bisher gab es in Saudi-Arabien nur eine lizenzierte kommerzielle Pilotin. Hanadi Zakaria Hindi erlernte ihr Fach an der Middle East Academy of Aviation in Jordanien. 2005 schloss sie das Studium ab und bekam ein Jahr später ihre Lizenz. Erst 2013 aber wurde diese aber in Saudi-Arabien anerkannt.
Im Cockpit für Prinz al-Walid
Grundsätzlich war es Frauen in Saudi-Arabien zwar nicht verboten, Pilotinnen zu werden – obwohl sie bis im letzten Juni nicht einmal Auto fahren durften. Doch einen Job im Inland bekamen sie nicht. Hanadi beschloss trotzdem, zu bleiben. «Wenn ich weggehe, wer kämpft dann? Wer öffnet Türen für andere», erklärte sie einmal. Heute fliegt sie einen Privatjet von Prinz al-Walid ibn Talal Al Saud.
Und jetzt bekommt Hanadi Zuwachs. Die nationale Luftfahrtbehörde General Authority of Civil Aviation hat drei weiteren saudischen Frauen eine kommerzielle Lizenz ausgestellt. Damit dürfen sie nun saudische Flugzeuge mit Passagieren und Fracht fliegen.
Saudia will auch Pilotinnen
Die saudische Regierung hat kürzlich allgemein Initiativen eingeleitet, um mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu gehört auch, dass Nationalairline Saudia Frauen gezielt zu Pilotinnen ausbilden lässt.