Letzte Aktualisierung: um 16:36 Uhr

Zehn Flugzeuge weniger

SAS will auch Airbus A350 und A320 Neo loswerden

Die skandinavische Fluggesellschaft treibt ihre Restrukturierung voran. Dabei gibt SAS auch Flugzeuge an Leasinggeber zurück - darunter ziemlich neue.

Anfang Juli zog das Management von SAS die Reißleine. Es meldete in den USA Gläubigerschutz gemäß Chapter 11 des amerikanischen Insolvenzgesetzes an. Dadurch will es frei von laufendem Druck durch Geldgeber und Lieferanten die Restrukturierung durchziehen.

Ein Teil des Plans ist die Beschaffung von 9,5 Milliarden Kronen (rund 890 Millionen Euro) an frischem Kapital. Einen großen Schritt hat SAS dabei kürzlich gemacht. Der amerikanische Finanzinvestor Apollo Global Management investierte 700 Millionen Dollar.

Zu viele Langstreckenflugzeuge …

Der andere Teil des SAS Forward genannten Restrukturierungsplanes ist eine weitere Senkung der Kosten. Nachdem SAS während der Pandemie angekündigt hatte, die Kosten um 4 Milliarden Kronen senken zu wollen, erhöhte das Management das Ziel im Juli auf 7,5 Milliarden.

Die Senkung der Ausgaben soll auch durch eine Verkleinerung der Flotte geschehen. «Es ist ganz klar, dass wir einen Überschuss an Großraumflugzeugen haben», sagte Vorstandsvorsitzender Anko Van der Werff im Juli. Er spielte damit auf den Ukraine-Krieg und als Folge davon die Sperrung des russischen Luftraumes an, die viele Asien-Strecken unrentabel macht, sowie auf die fehlende Nachfrage aus China.

… und einige zu teure Kurzstreckenflieger

Jetzt sind die Dimensionen klar. Gleich zehn Flugzeuge will die skandinavische Fluggesellschaft an Leasinggeber zurückgeben, was fast einem Zehntel der Flotte entspricht. Der Grund dafür ist, dass die Verträge im heutigen Umfeld zu teuer sind oder die Flugzeuge ganz einfach nicht mehr benötigt werden.

Konkret will SAS bei der Langstreckenflotte zwei Airbus A350 (SE-RSB und SE-RSC) und drei Airbus A330-300 (LN-RKS, LN-RKT und LN-RKU) ausflotten. Aus der Kurz- und Mittelstreckenflotte sollen drei Airbus A320 Neo, ein A321 und eine Boeing 737-700 verschwinden, wie das Analysehaus Air Insight mit Verweis auf Gerichtsdokumente schreibt.