Letzte Aktualisierung: um 20:48 Uhr

Wegen Russland

SAS und Norwegian boykottieren Milka, Toblerone und Co.

Der amerikanische Snack- und Süßwarenriese Mondelez ist weiterhin in Russland aktiv. In Skandinavien hat sich deshalb eine Boykottbewegung gegen Produkte wie Milka, Toblerone und Co. formiert. Auch zwei Airlines machen mit.

Was verbindet Trident-Kaugummis, Halls-Bonbons, Tuc-Cracker, Oreo-Kekse sowie Toblerone- und Milka-Schokolade? Sie alle gehören Mondelez International. Der amerikanische Snack- und Süßwarenriese beschäftigt weltweit 90.000 Mitarbeitende, macht jährlich mehr als 30 Milliarden Dollar Umsatz und vertreibt Produkte in mehr als 150 Ländern.

Trotz Angriffskrieg gegen die Ukraine ist Mondelez weiterhin in Russland tätig. Rund eine Milliarde Dollar Umsatz erarbeitet der Konzern in dem riesigen Land. Man habe alle nicht dringend notwendigen Aktivitäten in Russland reduziert und etwa Investitionen und Werbeausgaben eingefroren, erklärt er. Man trage aber gleichzeitig dazu bei, die Kontinuität der Lebensmittelversorgung in Russland in diesen schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten.

Alle Produkte aus dem Sortiment

Das ist vielen nicht genug. In Skandinavien ist eine große Protestbewegung gegen Mondelez entstanden, die zum Boykott der Produkte des Konzerns aufruft. Und auch viele Unternehmen haben sich dem Aufruf angeschlossen. Neben dem Einzelhändler Coop Norge, der Reederei Fjord Line und der schwedischen Eisenbahn SJ sind auch zwei Fluggesellschaften dabei.

«Produkte von Mondelez werden bis auf Weiteres nicht mehr an Bord unserer Flüge verkauft. Wir werden eine vollständige Überprüfung aller unserer Lieferanten durchführen», erklärte ein Sprecher von Norwegian Air gegenüber dem Fachblatt Just Food. Auch SAS boykottiert Mondelez. Man habe alle Produkte des Konzerns aus dem Sortiment genommen und ersetze sie, sagte eine Sprecherin der Zeitung Borsen.

Mondelez ist nicht alleine

Mondelez ist allerdings bei weitem nicht der einzige westliche Lebensmittelkonzern, der weiterhin in Russland aktiv ist. So verkauft gemäß einer aktuellen Liste der Universität Yale der deutsche Milchproduktkonzern Hochland (Almette) weiterhin im Land, ebenso der deutsche Schokoladenhersteller Ritter Sport (er spendet jedoch alle Einnahmen aus Russland an humanitäre Hilfsorganisationen), der österreichische Lebensmittelkonzern Agrana und der österreichische Energydrinkproduzent Red Bull.