Nordamerika, Naher Osten, Indien
SAS baut Flotte mit Langstrecken-A321 aus
Auch wenn die skandinavische Fluglinie bisher keine Airbus A321 Neo geordert hat, erhält sie drei der Jets in der Langstreckenversion. SAS hat damit neue Routen im Visier.
Visualisierung: So sollen die Airbus A321 LR von SAS aussehen.
Am 31. Januar 2018 absolvierte die Langstreckenvariante des A321 Neo ihren Jungfernflug.
Nach der Pleite von Primera Air lieferte Airbus den ersten A321 LR im November 2018 an Arkia aus.
SAS erwartet neben den geleasten A321 LR zudem von Airbus einen A330-300 (im Bild) sowie acht A350.
Visualisierung: So sollen die Airbus A321 LR von SAS aussehen.
Am 31. Januar 2018 absolvierte die Langstreckenvariante des A321 Neo ihren Jungfernflug.
Nach der Pleite von Primera Air lieferte Airbus den ersten A321 LR im November 2018 an Arkia aus.
SAS erwartet neben den geleasten A321 LR zudem von Airbus einen A330-300 (im Bild) sowie acht A350.
SAS-Chef Rickard Gustafson verriet im Herbst 2016, dass er einen Teil der Order für Airbus A320 Neo in das größere Modell A321 Neo umzuwandeln plant. Besonders die Langstreckenvariante A321 LR schien ihm interessant für Transatlantikrouten zu sein. Doch bisher kam es nicht zur Tat. Ende Dezember standen in Airbus’ Orderbuch weiterhin 65 A320 Neo für SAS, 24 davon bereits ausgeliefert, jedoch kein einziger A321 Neo.
Trotzdem baut die Fluggesellschaft ihre Flotte nun mit A321 LR aus. Wie sie am Dienstag (23. Januar) mitteilte, least SAS Scandinavian Airlines drei der Jets von der amerikanischen Air Lease Corporation. «Das gibt uns eine Möglichkeit, den Reisenden mehr internationale Routen, weniger Transfers und kürzere Reisezeiten nach und ab Skandinavien zu bieten», schreibt SAS. Der erste A321 LR soll in der ersten Jahreshälfte 2020 den Betrieb aufnehmen.
Neue Routen, kleinere Flughäfen
Der A321 LR, ursprünglich A321 Neo LR genannt, kann dank drei zusätzlicher Tanks und einer veränderten Rumpfsektion bis zu 4000 Seemeilen oder 7400 Kilometer weit fliegen. «Das Flugzeug hat ausreichende Reichweite, um den Nordosten der USA zu erreichen, einen der wichtigsten Interkontinentalmärkte für SAS», schreibt die Fluglinie. Auch Kanada, den Nahen Osten und Indien könne man mit dem A321 LR von Skandinavien aus anfliegen.
SAS-Chef Gustafson erklärt mit Blick auf die geleasten Jets: «Wir freuen uns darauf, neue Routen einzuführen.» Zurzeit fliegt die Airline von Kopenhagen, Oslo und Stockholm aus Interkontinentalstrecken mit Großraumfliegern: Airbus A330 mit 266 Plätzen und A340 mit 245 Sitzen. Die kleineren A321 eröffnen nun neue Optionen. «Das können neue Ziele in kleineren Märkten sein», so SAS. Ebenfalls könne man etablierte Ziele jetzt von kleineren Airports aus anfliegen, nicht mehr nur von den Hauptstädten aus.
Erste A350-900 in diesem Jahr
Details verrät die Fluglinie noch nicht. «SAS ist gerade dabei, über die ersten Routen und über die Kabinenkonfiguration der Flugzeuge zu entscheiden», heißt es. «Neue Strecken werden ab Frühjahr 2019 schrittweise vorgestellt.» Von der Ausstattung der A321 LR hängt es auch ab, wie weit die Flieger tatsächlich kommen. So baut etwa Erstkundin Arkia 220 Sitze in den Flugzeuge ein, wodurch die Reichweite sinkt. Das Maximum von 7400 Kilometern ist mit der Standard-Bestuhlung von 206 Plätzen möglich.
Ebenfalls für die Langstrecke hat SAS bei Airbus Bestellungen offen für einen A330-300 sowie acht A350-900, die ab 2019 eintreffen sollen. Bei Boeing hat die Fluglinie keine Aufträge mehr offen und sie hat zudem im Frühjahr 2018 den Wechsel auf eine reine Airbus-Flotte verkündet. Air Lease Corporation, von der SAS die A321 LR mietet, hat insgesamt 139 Airbus A321 Neo bestellt und 15 davon bis Ende des Jahres 2018 erhalten.
In der oben stehenden Bildergalerie erfahren Sie mehr zum A321 LR sowie zur Flottenentwicklung bei SAS.