Letzte Aktualisierung: um 16:33 Uhr

Milliardeninvestition mit Haken

Sammelklage wirft Delta Klimalüge vor

Delta Air Lines investiert eine Milliarde Dollar, um ihre Emissionen zu drücken. Nun wurde in den USA eine Sammelklage wegen Greenwashings gegen die Airline eingereicht.

Die Luftfahrt bemüht sich, grüner zu werden – und wirbt damit teilweise auch. Das kommt nicht immer gut an. KLM wurde kürzlich in den Niederlanden wegen Greenwashings verklagt. Die Selbstregulierungsbehörde der britischen Werbebranche der Advertising Standards Authority (kurz ASA) rügte Lufthansa und verklagte Etihad.

Die Golf-Airline darf bestimmte Claims nicht mehr verbreiten, denn Verbraucherinnen und Verbraucher könnten fälschlicherweise annehmen, dass ein Flug mit Etihad absolut nachhaltig sei. Vor derselben Anschuldigung steht jetzt auch Delta Air Lines in den USA. Die Fluggesellschaft hat 2020 angekündigt, über einen Zeitraum von zehn Jahren eine Milliarde Dollar in Klimaschutzmaßnahmen zu investieren.

Sammelklage in Kalifornien

Der Schwerpunkt liegt auf der Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks, etwa durch Gewichtsreduzierung oder die Verwendung von nachhaltigen Treibstoffen. Zum anderen hatte Delta Air Lines angekündigt, Geld in Projekte und Technologien zum Ausgleich von CO2-Emissionen zu stecken, etwa durch Aufforstung oder die Wiederherstellung von Feuchtgebieten.

Gerade die Ausgleichsmaßnahmen könnten die US-Fluggesellschaft jetzt teuer zu stehen kommen. In Kalifornien ist am Dienstag (30. Mai) eine Sammelklage gegen die Fluggesellschaft eingereicht worden. Der Vorwurf: Deltas Behauptung, «die weltweit erste CO2-neutrale Fluggesellschaft» zu sein, sei nachweislich falsch. Die Airline verschleiere das wahre Ausmaß von Flugreisen, berichtet der Guardian.

Helfen Kompensationen?

Denn gerade die CO2-Kompensationsmaßnahmen, wie Aufforstung, würden nichts zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen. Vielmehr würden Delta-Kundinnen und Kunden damit im Glauben gelassen, dass ihre Flüge keine Auswirkungen auf die Umwelt hätten.

Die Airline weist die Vorwürfe zurück und sagt, dass die Klage sei rechtlich unbegründet, da sich Delta energisch für eine nachhaltigere Luftfahrt einsetze. Gleichzeitig gibt die Airline zu, dass sie seit dem 31. März 2022 ihre Maßnahmen angepasst habe. «Vom CO2-Ausgleich zur Dekarbonisierung unseres Betriebs», so ein Sprecher.

Ausgang unklar

Ob die Airline am Ende eine Strafe zahlen muss, ist noch unklar. Ein Richter wird nun entscheiden, ob der Fall weitergeführt wird oder nicht.