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Ersatz für Saab-Turboprobs

Was Loganair mit ihren ATR plant

Die schottische Regionalfluglinie hat die ATR 42 als Ersatz für ihre alternde Saab-Flotte auserkoren. Nun zeigt sich, was Loganair mit den Fliegern vorhat.

Loganair hat der ersten Saab 2000 Lebewohl gesagt. Die Maschine mit dem Kennzeichen G-LGNP, die früher einmal für Crossair geflogen war, hat die Flotte der schottischen Regionalfluglinie Ende Oktober verlassen. Bis April kommenden Jahres werden die vier weiteren Exemplare folgen. Und auch die kleineren 16 Saab 340 werden mit dem Auslaufen ihrer Leasingverträge in den nächsten drei Jahren ausgeflottet.

Der Ersatz für die Kurzstreckenflieger steht schon lange fest. Im vergangenen Dezember wurde bekannt, dass sich die Fluglinie bis 2023 bis zu zwanzig ATR 42 beschafft. Mit den neueren Turbopropfliegern möchte Loganair vor allem Kosten sparen: «Sie ist ein Porsche, aber wir brauchen einen Ford Focus», erklärte Operativchef Maurice Boyle damals den Unterschied zwischen Saab 2000 und ATR 42. Jetzt nennt er genauere Details zur Einflottung des Saab-Ersatzes.

Erst Frachter, dann Passagierflieger

Vorerst unklar war, welche Version der ATR 42 eingeflottet werden soll. Das ist nun gelüftet: Logainair hat sich für die ATR 42-500 entschieden. Mit der Baureihe -600 hat der Hersteller ATR eine modernere Variante im Repertoire. Gegenüber dem Fachmagazin Air Transport World sagt Boyle, dass Loganair die ATR42-600 nicht ausgeschlossen hat. Doch längere Lieferzeiten und höhere Kosten hätten dagegen gesprochen, so der Manager.

Statt neue Flugzeuge beim Hersteller zu kaufen, wird Loganair vorerst ältere, gebrauchte ATR 42-500 über Leasingfirmen beziehen. Die Übergabe der ersten Maschine stehe «unmittelbar» bevor, so die Fluglinie. Bei der ersten ATR 42-500 handelt es sich um einen Frachter.

Auch Ersatz für Embraer?

Die ersten Passagierflugzeuge erwartet Loganair für den Sommer kommenden Jahres. Für die ersten drei Flugzeuge ist Aberdeen als Basis vorgesehen. Eine der Maschinen soll im Auftrag für British Airways von dort aus auch Flüge zwischen der Isle of Man und London City durchführen, erklärt Boyle Air Transport World.

Die ATR 42 bringen aber nicht nur geringere Betriebskosten, sondern auch höhere Kapazitäten. Boyle sieht das Flugzeug deshalb auch teilweise als möglichen Ersatz für die kleinen Regionaljets Embraer ERJ 135 und 145 an, die bei Loganair im Einsatz stehen. Dafür könnte sich Boyle den Zulauf von mehr als 20 ATR 42 vorstellen. «Doch bis dahin vergehen noch einige Jahre», so der Operativchef.