Letzte Aktualisierung: um 18:24 Uhr

Flotte

Ryanairs Plan B und Plan C nach dem Nein zur Boeing 737 Max 10

Die Billigairline hat die Verhandlungen mit Boeing über den Kauf von 737 Max 10 abgebrochen. Wie Ryanair jetzt weitermachen will.

1990 änderte Ryanair das Geschäftsmodell und wurde von der Regional- zur Billigairline. Und wenig später begann die Liebe der Iren mit Boeing. Hunderte von Flugzeugen haben sie seither beim amerikanischen Hersteller bestellt. Zuletzt etwa stockten sie die Order für Boeing 737 Max 200 von 135 auf 210 Exemplare auf.

Die Gespräche über mindestens 100 Boeing 737 Max 10 brach Ryanair jedoch kürzlich ab. Der Flugzeugbauer biete einfach keinen attraktiven Preis, so die Begründung. Weitere Verhandlungen seien Zeitverschwendung.

Abwarten, oder…

Ryanair hat jedoch einen Plan B und einen Plan C. «Wir warten einfach ein paar Jahre. Die Preise werden schon wieder sinken», sagt Ryanair-Chef Eddie Wilson gegenüber aeroTELEGRAPH. Man habe einen bestimmten Preis im Kopf, bei dem man zu einem Deal bereit sei. Momentan ist der nicht erreichbar. Man könne jedoch problemlos einfach mal abwarten, so der Manager. «Die nächsten paar Jahre kommen wir problemlos mit den bereits bestellten Fliegern aus.»

Auch wenn Ryanair-Group-Chef Michael O’Leary kürzlich erklärte, der europäische Boeing-Konkurrent müsse nur die Preise um 5 Prozent unter Boeing senken, damit man bei ihm kaufe, gibt sich Wilson zurückhaltender. «Ja, in Theorie könnten wir auch zu Airbus wechseln», sagt er. Es gäbe auch entsprechende Gespräche. Immerhin fliege ja die Schwester Lauda derzeit noch mit Airbus-Jets.

Synergien bringen Vorteile

Doch eigentlich würde Wilson lieber beim bestehenden Lieferanten bleiben. «Wir haben eine enge Zusammenarbeit mit Boeing. Daraus ergeben sich viele Synergien für uns, insbesondere im Training», so der Ryanair-Chef. Aber es gebe für alles einen richtigen Preis.